Rund 800 Kilometer soll das flächendeckende Radverkehrsnetz für den überörtlichen Alltagsradverkehr in der Region Hannover einmal umfassen, gut 90 Millionen Euro müssen dafür in den nächsten 15 Jahren in den Neu- und Ausbau von Radverkehrsanlagen investiert werden. Mit rund 3 Millionen will sich das Bundesumweltministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit jetzt bis 2019 an Fahrbahnsanierungen und der Anlage von Schutzstreifen für Radfahrende in Ortsdurchfahrten der Region beteiligen. Die gute Nachricht aus Berlin ist die Antwort auf einen Förderantrag, mit dem die Region Hannover am Wettbewerb „Klimaschutz im Radverkehr“ teilgenommen hatte. Mit insgesamt 4 Millionen Euro sollen in den Jahren 2017 bis 2019 62 Maßnahmen in 16 Städten und Gemeinden realisiert werden.

„Ohne die Förderung hätte die Region Hannover diese Vorhaben nach den geltenden Richtlinien komplett aus eigenen Mitteln finanzieren müssen“, freute sich Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz: „Mit dem regulären Sanierungsprogramm der Region Hannover werden im Schnitt pro Jahr ca. zehn Ortsdurchfahrten saniert und für den Mischverkehr markiert bzgl. der Führungsform für den Radverkehr überprüft. Durch die jetzt bewilligte Finanzhilfe kann nun die dreifache Menge pro Jahr realisiert werden.“

Je nach Verkehrsstärke, gefahrenen Geschwindigkeiten, Straßenbreite und -zustand sollen in einigen Ortsdurchfahrten die Fahrbahndecken saniert werden, um den Radverkehr im sogenannten „Mischverkehr“ aus Kraftfahrzeugen und Fahrrädern führen zu können; in anderen innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen werden zusätzlich Schutzstreifen – ein- oder beidseitig – auf der Fahrbahn markiert. Vorgesehen ist auch die Anlage von gesicherten Querungsstellen für Radfahrende an Ortseingängen.

Das „Vorrangnetz für den Alltagsverkehr“ ist für Radfahrende gedacht, die direkte und sichere Verbindungen zwischen Wohnort und Arbeitsstätte schätzen. Insgesamt sind für den Ausbau rund 90 Millionen erforderlich – 30 Millionen davon entfallen auf die Kreisstraßen, für die die Region verantwortlich ist.

Die Alltagsrouten sind Teil des Handlungskonzeptes „umsteigen: aufsteigen“ das 2015 von der Regionsversammlung beschlossen worden ist. Verkehrsdezernent Franz: „Unser Ziel ist die Steigerung des Radverkehrsanteils in der gesamten Region Hannover bei gleichzeitiger Erhöhung der Verkehrssicherheit. Damit steigt die Bedeutung des Radverkehrs im Gesamtverkehrssystem, ein hoher Radverkehrsanteil wird wesentlich zur Reduzierung verkehrsbedingter CO2-Emissionen beitragen.“

Bundeswettbewerb

Im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Klimaschutz im Radverkehr“ wird die Umsetzung von umfassenden, modellhaften Projekten zur Verbesserung der Radverkehrssituation in konkret bezeichneten Gebieten wie beispielsweise Wohnquartieren, Gewerbegebieten und Dorfzentren gefördert. Ziel ist es, neben der Einsparung von Treibhausgasemissionen auch einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität vor Ort zu leisten sowie durch Vorbildcharakter bundesweit zur Nachahmung anzuregen.

 

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