In jüngster Vergangenheit haben Drohnen vor allem als Waffen im Kriegseinsatz Schlagzeilen gemacht. Dabei können sie auch für friedliche Zwecke eingesetzt werden und unter Umständen sogar Leben retten. Alena Otto, Professorin für Operation & Technology am TUM Campus Heilbronn, hat mit ihrem Forschungsteam den optimalen Einsatz von Drohnen bei Naturkatastrophen untersucht. Wenige Minuten können hierbei über Leben und Tod entscheiden.

Auf lange Trockenphasen folgen Starkregen, immer mehr Stürme fegen über Landschaften hinweg und hinterlassen eine Spur der Zerstörung. Der Klimawandel verändert die Natur nachhaltig und führt zu extremen Wetterlagen, die nur schwer zu bewältigen sind. In der Folge sind Straßen und Wege teilweise blockiert oder unpassierbar. Hilfslieferungen per Lastwagen erreichen ihr Ziel dadurch verspätet oder gar nicht. Abhilfe kann hier der richtige Einsatz von Drohnen schaffen.

Das Problem des Handlungsreisenden

Alena Otto berechnete in einer Simulation drei Varianten des „Traveling Salesman Problems with Drone Integration“ (TSP-DI). Bei dem „Problem des Handlungsreisenden“ handelt es sich um eine Konstellation aus den Forschungsbereichen Operations und Informatik. Das Ziel besteht darin, dass jede Reisestation des „Handlungsreisenden“ nur einmal angefahren und die Fahrt dadurch effektiv, schnell und günstig wird. Neben dem klassischen Logistikbereich wird diese Methode auch beim Design von Mikrochips angewendet. 

Otto und ihr Team widmeten sich dieser Aufgabe im Rahmen der Optimierung von Hilfslieferungen in Krisengebieten. In der ersten, optimistischsten Variante werden Lkw und Drohne sofort losgeschickt – in der Hoffnung, dass alle Wege frei sind. Stoßen die Transporte auf ein Hindernis, wird spontan neu entschieden, wie es weitergeht – es findet also eine Re-Optimierung statt. In der zweiten, konservativen Variante erfolgen alle Lieferungen ausschließlich mit Drohnen, deren Kapazität natürlich begrenzt ist. Sie kommen sicher zum Ziel, aber haben begrenzte Kapazitäten für Lebensmittel oder Arznei. In der dritten Variante fungiert die Drohne zunächst als Späher, um die ideale Route zu ermitteln, bevor der Lkw seine Hilfsmission startet.

Gemeinsam Schneller zum Ziel

Das Ergebnis: Mit der dritten Variante wurde das beste Gleichgewicht zwischen Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit erzielt. Der anfängliche zusätzliche Zeitaufwand gleicht sich durch die Wahl des optimalen Weges wieder aus. Die Simulation zeigt, dass sich die Vorarbeit am Ende auszahlt und bietet wichtigen Input für Hilfsorganisationen, die in Krisenregionen im Einsatz sind. Hybride Strategien scheinen in diesem Fall Trumpf zu sein.

In der September-Ausgabe setzte das renommierte IISE-Journal (Institute of Industrial and Systems Engineers) noch einmal ein besonderes Highlight auf die Forschungsergebnisse. An dem dazugehörigen Paper „On delivery policies for a truck-and-drone tandem in disaster relief” arbeitete Alena Otto mit ihren Kolleginnen und Kollegen Bruce Golden, Catherine Lorenz, Yuchen Luo, Erwin Pesch und Luis Aurelio Rocha.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Die TUM Campus Heilbronn gGmbH
Bildungscampus 2
74076 Heilbronn
Telefon: +49 (0) 7131 264180
Telefax: +49 (7131) 645636-27
https://www.chn.tum.de/de

Ansprechpartner:
Kerstin Besemer
Telefon: +49 (7131) 26418-501
E-Mail: Kerstin.Besemer@tumheilbronn-ggmbh.de
Für die oben stehende Story ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel