Energiewende braucht Verlässlichkeit statt Flickenteppich
Der Verband fordert eine ideologiefreie, realistische Energiepolitik mit klaren und stabilen Rahmenbedingungen. „Die Energiewende gelingt nur mit dem Handwerk – und mit politischer Verlässlichkeit“, heißt es in dem Positionspapier. Dazu gehört die Abschaffung des landesspezifischen Erneuerbaren-Wärme-Gesetzes (EWärmeG) die Harmonisierung der Klimaziele mit dem Bund sowie der Erhalt der Photovoltaik-Pflicht für Neubauten und Bestandsgebäude.
Besonders in Ballungsräumen sieht der Verband Handlungsbedarf: Ein landesweites Förderprogramm soll helfen, brachliegende Dachflächen zu erschließen und den Ausbau der Photovoltaik trotz baulicher und bürokratischer Hürden auch in diesen Regionen voranzutreiben.
Wärmewende: Wahlfreiheit statt Zwang
Mit Blick auf die Wärmeplanung fordert der FV EIT BW Chancengleichheit für dezentrale Heizlösungen. Wärmenetze dürften nicht politisch bevorzugt werden, solange sie noch zu 74 Prozent mit fossiler Energie betrieben werden. Stattdessen muss die Dekarbonisierung bestehender Netze Vorrang haben. Das Handwerk soll über kommunale Wärmebeiräte aktiv in die Planung eingebunden werden.
Bildungspolitik: Duale Ausbildung stärken
Angesichts des Fachkräftemangels fordert der Verband eine stärkere Anerkennung und Förderung der beruflichen Bildung. Dazu gehören moderne Ausstattung der Bildungsstätten, gezielte Programme zur Gewinnung von Berufsschullehrkräften und eine bessere Verzahnung von akademischer und beruflicher Bildung. Die duale Ausbildung muss als gleichwertiger Karriereweg in allen Schularten vermittelt werden.
Wirtschaftspolitik: Mittelstand nicht ausbremsen
Der FV EIT BW kritisiert, dass kommunale Energieversorger zunehmend in den Markt für gebäudetechnische Systeme drängen – etwa mit Komplettpaketen für PV-Anlagen, Wärmepumpen oder Ladeinfrastruktur. Oft noch flankiert durch andere Finanzierungsbedingungen als Handwerksunternehmen. Dies widerspricht auch dem Mittelstandsförderungsgesetz und der Gemeindeordnung. Der Verband fordert die Landesregierung dazu auf, einen fairen Wettbewerb auch durch die Einhaltung dieser gesetzlichen Regeln sicherzustellen. Dadurch soll verhindert werden, dass sich bewährte regionale Wirtschaftsstrukturen negativ verändern und Arbeits- bzw. Ausbildungsplätze verloren gehen sowie damit die ohnehin klammen Kassen der Kommunen vor Ort durch das Sinken der Gewerbesteuereinnahmen zusätzlich belasten.
Zudem spricht sich der Verband für den Erhalt des Handwerkerbonus, eine mittelstandsfreundliche Vergabepraxis und die Vereinheitlichung der Wertgrenzen im Vergaberecht aus.
Das Handwerk als Partner der Politik
„Das Elektrohandwerk ist bereit, Verantwortung zu übernehmen – für Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Ausbildung“, so FV-Präsident Thomas Bürkle. „Jetzt ist die Politik gefragt, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen und für einen fairen Wettbewerb zu sorgen.“
Der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg ist die Dachorganisation der 35 Elektro- bzw. Informationstechniker-Innungen im Land und vertritt als Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband die Interessen von mehr als 10.000 Handwerksunternehmen der Elektrotechnik, der Informationstechnik und des Elektromaschinenbaus.
Die gut 61.000 Beschäftigten der Branche erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von mehr als neun Milliarden Euro. Rund 5.600 junge Menschen werden derzeit in einem der fünf attraktiven Ausbildungsberufe zum Facharbeiter ausgebildet. Weitere Informationen über das baden-württembergische Elektrohandwerk finden Sie unter www.fv-eit-bw.de.
Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg
Voltastr. 12
70376 Stuttgart
Telefon: +49 (711) 955906-66
Telefax: +49 (711) 5518-75
http://www.fv-eit-bw.de
Referentin Kommunikation
E-Mail: Kathrina.weik@fv-eit-bw.de
![]()