„Mit der Technikhalle am Campus Ahlem stärken wir die anwendungsorientierte Forschung an der Hochschule Hannover – und das auf einem Gebiet, das einen Megatrend darstellt.“ Mit diesen Worten begrüßte der Präsident der Hochschule Hannover (HsH) Josef von Helden heute anlässlich der Einweihungsveranstaltung die Besucherinnen und Besucher in der neuen Halle. Hier wird vor allem die Forschung im Bereich Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe weiter ausgebaut. „Sie ist aber auch ein gutes Beispiel dafür, wie Projekte in Zusammenarbeit zum Erfolg geführt werden können. In diesem Fall ist es die Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Gesellschaft. Es ist aber auch die Unterstützung des Landes Niedersachsen, das bereit war, das Grundstück zu kaufen, auf dem diese Halle jetzt steht.“ Damit wandte er sich vor rund 150 geladenen Gästen aus Politik, Industrie und Wissenschaft an die niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur Gabriele Heinen-Kljajić, die in ihrem Grußwort bestätigte:
„Forschung im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe gewinnt insbesondere im Rahmen des Klimaschutzes zunehmend an Bedeutung. Mit der neuen Technikumshalle stärkt die Hochschule Hannover diese nachhaltige Forschung. Dabei ist der Neubau auch ein wichtiger Baustein auf dem zukünftigen Weg der Zusammenarbeit der Hochschule mit ihren Partnern.“

Seit 2012 gibt es das Anwendungszentrum für Holzfaserforschung HOFZET des Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz Institut, WKI in Braunschweig am Campus Ahlem. Die enge Verflechtung des HsH-Instituts für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe – dem IfBB – mit der Fraunhofer-Gesellschaft ist auch daran zu erkennen, dass der HsH-Professor Dr.-Ing. Hans-Josef Endres beide Institute leitet: das IfBB und das HOFZET. Er ist seit kurzem auch kooptierter Professor an der TU Braunschweig. „Die neue Technikhalle ist ein Meilenstein, der Forschung und Zusammenarbeit der Institutionen sehr schön sichtbar macht,“ sagte Hans-Josef Endres.

Der Bau der Technikhalle begann im Dezember 2015. Die Innenausstattung mit Maschinen erfolgte kooperativ zwischen HsH und Fraunhofer. Des Weiteren wurden Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie Mittel des Landes Niedersachsen eingesetzt. Insgesamt ergibt sich daraus ein Investitionsvolumen von ungefähr 15 Millionen Euro.

Die Technikhalle ist mit hochmodernen Maschinen zur Herstellung und Verarbeitung von Biokunststoffen und Bioverbundwerkstoffen ausgestattet. Mit der technischen Infrastruktur kann die gesamte Wertschöpfungskette vom Rohstoff über den maßgeschneiderten Werkstoff bis hin zum fertigen Bauteil durchlaufen und optimiert werden. Unter anderem wurde eine Zweikomponenten-Spritzgießmaschine angeschafft, mit der es möglich ist, zwei verschiedene Kunststoffe und Naturfasern in einem Arbeitsgang in einem Bauteil zu kombinieren. Ein spezieller Industrieroboter sorgt für die automatische Entnahme von Bauteilen oder das Einlegen von Organoblechen, das heißt von thermoplastisch zu verarbeitenden langfaserverstärkten Verbundwerkstoffen.

„Ich freue mich sehr über die neuen Möglichkeiten, an der Hochschule Hannover die Forschungsarbeiten technisch auf einem noch höheren Niveau weiter voranzutreiben. Im Hinblick auf eine zukunftsweisende Mobilität möchten wir ressourceneffiziente Bauteile aus hybriden Leichtbauwerkstoffen entwickeln, indem wir hoch belastbare aber ökologisch problematischen Carbonfasern nur an den hoch beanspruchten Stellen im Bauteil positionieren und sie in allen anderen Bereichen durch ökologisch vorteilhafte Naturfasern ersetzen“, so Hans-Josef Endres.

Prof. Dr.-Ing. Bohumil Kasal, Leiter des Fraunhofer WKI, führte ergänzend aus: „Mit dem Anwendungszentrum HOFZET stärken wir diese Grundlagenforschung der Hochschule Hannover durch anwendungsorientierte Forschung und Umsetzung in die industrielle Praxis. Die nachhaltige Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen ist seit Jahrzehnten die Kernkompetenz des Fraunhofer WKI in Braunschweig. Wir kombinieren die positiven Eigenschaften unterschiedlicher Materialien, um hoch funktionale, wirtschaftliche und nachhaltige neue Produkte zu schaffen, die gleichzeitig einen geringen ökologischen Fußabdruck aufweisen“.

Abschließend hob HsH-Präsident Josef von Helden die Bedeutung der Fachhochschulen als wesentliche Garanten für die Innovationskraft in Deutschland hervor. In zukunftsrelevanten Feldern hätten Fachhochschulen eine besondere Verantwortung. So absolvierten beispielsweise in den Ingenieurwissenschaften etwa zwei Drittel aller Absolventinnen und Absolventen ihr Studium an einer Fachhochschule, in der Betriebswirtschaftslehre sind es 50 Prozent und in den Pflegewissenschaften ungefähr 80 Prozent.

Besonders der Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in konkrete Anwendungen sei ein wichtiger Beitrag zur Stärkung von Gesellschaft und Wirtschaft in Deutschland. Zugleich bereicherten die anwendungsorientierten Forschungs- und Transferaktivitäten die Lehre durch hohe Qualität und Aktualität und vice versa und steigerten damit die Berufsbefähigung der Absolventinnen und Absolventen.

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