Die Präsidentin des Bundesverband Erneuerbare Energie e.V., Dr. Simone Peter, fand in Ihrer Auftaktrede deutliche Worte: „Der aktuelle Synthesebericht des Weltklimarates (IPCC), der die Ergebnisse der Forschung zum Klimawandel aus den vergangenen Jahren zusammenfasst, bemängelt die massive Umsetzungslücke beim Klimaschutz. Nur der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren Energien kann diese Lücke schließen und gleichzeitig Wertschöpfung und eine dauerhaft resiliente Versorgung sichern. Hier steht ein etablierter Technologiemix für alle Energiebedarfe zur Verfügung. Nun müssen die Bedingungen für deren Einsatz optimiert werden – von Förderprogrammen für den sozialverträglichen Heizungsaustausch bis hin zu Flächen und Genehmigungen für die erneuerbare Stromerzeugung. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.“
Enormes Entwicklungspotential
Die bayerische Stadt Pfaffenhofen a.d. Ilm zeigt: Die Energiewelt der Zukunft ist erneuerbar und dezentral. Stadtwerke und Bürgerenergiegenossenschaften spielen dabei eine entscheidende Rolle. Die Stadt Pfaffenhofen deckt ihren Energiebedarf zu einem großen Anteil mit Erneuerbaren Energien.
Stefan Eisenmann, Vorstand der Stadtwerke Pfaffenhofen a.d. Ilm führte aus: „Die Stadtwerke haben in der Transformation unserer Infrastruktur in eine klimaneutrale Zukunft enormes Potential. Dazu brauchen wir gemeinsame Visionen, den Mut und das Selbstvertrauen sie erreichen zu können und eine Art der Zusammenarbeit, die uns gegenseitig motiviert und breites Engagement entfacht. Wir sind überzeugt, dass wir in Pfaffenhofen a. d. Ilm alles haben, um unsere Ziele zu erreichen.“
Unterdessen hob EUROSOLAR-Vizepräsidentin Rosa Hemmers die Bedeutung kommunaler Akteure für das Gelingen der dezentralen Energiewende hervor: „Die Erneuerbaren Energien können dort ihre Stärke besonders gut ausspielen, wo Produktion und Verbrauch nah beieinander liegen. Dies ist die örtliche Ebene, wo alle vorhandenen Potenziale optimal für die Strom-, Wärme- und Mobilitätsversorgung klimafreundlich genutzt werden können. Die 15. Stadtwerke-Konferenz zeigte eindrucksvoll, wie Stadtwerke die Energiewende durch Kooperation noch wirkungsvoller umsetzen können.“
Bei den Besucherinnen und Besuchern erfreuten sich beide Konferenztag großer Beliebtheit. Besonders die fruchtbare Kombination von Impulsen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik wussten die Gäste zu schätzen. Die Schwerpunkte des ersten Tages lagen dabei unter anderem auf den Herausforderungen und den Umgang mit der derzeitigen Versorgungs- und Energiekrise, Stadtwerken als lokale Transformationsagenturen sowie das Potential von Biogas und dezentralen Wasserstofflösungen für die lokale Infrastruktur.
Der zweite Konferenztag startete mit einer Einführung zu regionalen Energiemärkten. Dort wurden Chancen von lokalen Strommärkten, rechtliche Bedingungen von Regionalstrom, sowie Rahmenbedingungen und technische Lösungen für Wärmekonzepte auf Quartiers- und Siedlungsebene beleuchtet. Am Nachmittag standen Geschäftsmodelle und Kooperationsstrategien von Stadtwerken und Bürgerenergiegenossenschaften im Bereich Wind, Solar und Wasserstoff im Fokus.
EUROSOLAR e.V. veranstaltet die erfolgreiche Konferenzreihe „Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien“ bereits seit 2006. In Kooperation mit wechselnden Stadtwerken in der gesamten Bundesrepublik werden die Erneuerbaren Energien und die Akteure einer umweltfreundlichen und verbrauchernahen Energieversorgung in den Mittelpunkt gerückt. Die Konferenz zeichnet sich durch einen konsequenten Fokus auf die Chancen und Herausforderungen der Energiewende für Stadtwerke aus. Impulse aus Wissenschaft, Politik, Praxis und Gesellschaft werden produktiv verbunden und intensiv diskutiert.
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