Was ist Vibe Coding?
Vibe Coding bezeichnet einen neuartigen Ansatz der Softwareentwicklung, bei dem anstelle klassischen Programmierens eine KI die Codierung übernimmt. Der Mensch formuliert seine Anforderungen in natürlicher Sprache (z. B. auf Deutsch oder Englisch) als Prompt, und ein darauf spezialisiertes LLM generiert auf Basis dieser Beschreibung den entsprechenden Programmcode2.
Die Rolle des Entwicklers verlagert sich dabei vom manuellen Coden hin zum Anleiten, Testen und Verfeinern des KI-Ergebnisses2. Anders ausgedrückt: Die KI schreibt einen ersten Entwurf, den erfahrene Entwickler anschließend auf Korrektheit, Sicherheit und Wartbarkeit prüfen und nachbessern3.
Geprägt wurde der Begriff Anfang 2025 von Andrej Karpathy, einem Mitgründer von OpenAI. Karpathy beschrieb diese neue Art des Programmierens pointiert als „ein neues Coding, bei dem man sich voll und ganz den Vibes hingibt, exponentielle Entwicklungen begrüßt und vergisst, dass es überhaupt Code gibt“3. Während traditionelles Programmieren von absoluter Kontrolle und Präzision geprägt ist, geht es beim Vibe Coding eher darum, sich in den Entwicklungsfluss fallen zu lassen und der KI freien Lauf zu geben4. Der Ausdruck begann zwar als augenzwinkernder Kommentar über immer leistungsfähigere Code-KIs, doch binnen Wochen entfachte er eine ernsthafte Debatte in der Tech-Welt. Schon im März 2025 sorgte Ars Technica mit der Überschrift „Statt Kontrolle und Präzision steht beim Vibe Coding das Sich-Treiben-Lassen im Vordergrund“ für Schlagzeilen4. Ein Signal, dass sich hier ein grundlegender Wandel anbahnt.
Wie funktioniert Vibe Coding in der Praxis?
In der Praxis läuft Vibe Coding iterativ und dialogorientiert ab. Der Entwickler, oder oft auch ein Fachexperte ohne tiefgehende Programmierkenntnisse, tritt in einen Austausch mit der KI, ähnlich einem Paarprogrammieren mit einem virtuellen Kollegen. Typischerweise vollzieht sich dieser Prozess in vier Schritten:
- Anforderungen formulieren: Zunächst beschreibt der Nutzer die gewünschte Funktionalität in Alltagssprache. Das kann ein kurzer Absatz oder stichpunktartige Beschreibung dessen sein, was eine Software tun soll, wie etwa „erstelle einen Workflow, der eingehende Rechnungen automatisch kategorisiert und zur Freigabe weiterleitet“. Wichtig ist hierbei der „Vibe“: Statt technischer Details steht die Absicht bzw. das Gefühl im Vordergrund, was das Programm leisten soll4.
- KI-generierter Code: Anschließend wandelt ein LLM diese Beschreibung in ausführbaren Quellcode um. Modelle wie GPT-4, Code Llama oder kommende KI-Systeme wie Google Gemini sind darauf trainiert, aus natürlichsprachigen Eingaben Programmcode in diversen Sprachen zu erzeugen5. Spezielle AI-Entwicklungstools, wie GitHub Copilot, Cursor oder Claude Code, unterstützen diesen Schritt und fügen sich in Entwicklungsumgebungen ein. Das Ergebnis ist ein erster Code-Entwurf, der die beschriebenen Anforderungen abbildet.
- Test und Feedback: Der generierte Code wird vom Entwickler nun ausprobiert und getestet. Läuft das Programm wie gewünscht? Treten Fehler oder unerwartete Ergebnisse auf? In diesem Schritt zeigt sich, wie gut der KI-Output tatsächlich ist, und wo noch Lücken bestehen. Der Mensch fungiert hier als Qualitätsprüfer: Er versteht die Fachlogik, die umgesetzt werden soll, und kann beurteilen, ob der KI-Code dem gerecht wird. Kleinere Anpassungen kann er selbst vornehmen; für größere Korrekturen formuliert er neues Feedback an die KI.
- Iterative Verfeinerung: Auf Basis des Feedbacks erzeugt die KI überarbeitete Code-Versionen. Dieser Zyklus – Prompt → Code → Test → Feedback – wiederholt sich, bis die Lösung den Anforderungen genügt. Entwickler beschreiben den Ablauf oft als dialogartig: „Ich schaue mir an, was die KI produziert hat, sage (in natürlicher Sprache) was geändert werden muss, lasse die KI erneut laufen, und so weiter, bis es passt5.“ Die Hemmschwelle, Code wegzuwerfen und neu generieren zu lassen, ist dabei gering – Code wird zu einem fluiden, leicht austauschbaren Medium. Am Ende steht idealerweise eine funktionierende Softwarekomponente oder ein automatisierter Prozess, der in die produktive Umgebung übernommen werden kann.
Wichtig zu betonen ist, dass menschliche Kontrolle im Loop bleibt. Erfahrene Entwickler müssen den KI-Code abnehmen, bevor er in wichtigen Systemen eingesetzt wird, um Qualität und Sicherheit zu gewährleisten3. Vibe Coding ersetzt also nicht die Expertise von Softwareingenieuren, sondern verschiebt ihren Schwerpunkt: Weg vom händischen Tippen jeder Codezeile, hin zur überwachenden und steuernden Instanz, die der KI Vorgaben macht und die Resultate kuratiert.
Integration in Unternehmensprozesse
Die wahre Stärke von Vibe Coding zeigt sich, wenn es in die bestehenden Geschäftsprozesse eines Unternehmens eingebettet wird. Hier geht es nicht nur darum, irgendeine Anwendung zu erstellen, sondern darum, Workflow-Automatisierung und Softwareentwicklung direkt in den Unternehmensalltag zu integrieren. Praktisch bedeutet das: Ein Fachexperte oder Entwickler beschreibt einen gewünschten Geschäftsprozess in natürlicher Sprache und die KI schreibt den notwendigen Code, um diesen Prozess innerhalb der Unternehmens-IT abzubilden. Dieser Ansatz kann klassische Entwicklungsschritte drastisch beschleunigen.
Ein Beispiel: In einem Dokumentenmanagement-System (DMS) soll ein neuer Freigabe-Workflow für eingehende Vertragsdokumente implementiert werden. Früher hätte dies bedeutet, Anforderungen zu dokumentieren, an die IT zu geben, Entwicklung, Tests und Deployment abzuwarten – ein Prozess von Wochen. Mit Vibe Coding kann der Prozessinhaber (etwa der Leiter der Vertragsabteilung) den Ablauf in einem Prompt skizzieren. Die KI generiert daraufhin Skripte und Konfigurationen, die den Workflow im DMS abbilden. Ein Entwickler prüft den generierten Code, nimmt Feinschliff vor, und integriert ihn direkt ins System. Dieser Weg wird plötzlich erstaunlich kurz.
Genau hier kommt eine Plattform wie agorum core ins Spiel. Das DMS/ECMS aus Deutschland präsentiert sich als idealer Unterbau für Vibe Coding in Unternehmenskontexten. „Mit agorum core hast du ein offenes, modular aufgebautes System, das sich perfekt in diese neue Denkweise einfügt“, verspricht der Hersteller1. Konkret heißt das: Die Software ist API-first konzipiert, individuell erweiterbar und „ready für automatisierte Workflows“ – Eigenschaften, die essenziell sind, um KI-generierten Code problemlos andocken zu lassen1. Unternehmen können sich so die Lösung bauen, die sie wirklich brauchen, anstatt auf starre Standardsoftware beschränkt zu sein1. agorum beschreibt es plakativ als „vom Prompt zur produktiven Lösung in Rekordzeit“, bei der man generierten Code mit der Flexibilität der agorum Plattform kombiniert, um passgenaue Tools zu erschaffen1.
Technisch ermöglicht dies etwa die tiefe Verzahnung von KI-Diensten mit dem DMS. agorum core bietet beispielsweise das agorum core ai Plugin, das es erlaubt, externe oder lokale KI-Sprachmodelle nahtlos in Geschäftsabläufe einzubinden6. Damit kann man z. B. direkt im DMS per KI Dokumente klassifizieren oder Inhalte extrahieren lassen, ohne Datenschutz und Integrität aus der Hand zu geben. Die KI wird also zum integralen Bestandteil des Prozesses: Sie hört zu, wenn der Nutzer einen Wunsch formuliert, schreibt den Code oder führt die Aktion aus, und das DMS orchestriert das Ergebnis im laufenden Betrieb. Diese Integration von Vibe Coding in die Unternehmens-IT eröffnet völlig neue Möglichkeiten der Automatisierung. Routineaufgaben, die früher manuell programmiert werden mussten, können jetzt viel näher am Bedarf der Fachabteilung umgesetzt werden – quasi in Echtzeit und auf Zuruf.
Bedeutung für Dokumentenmanagement und ECM
Gerade im Dokumentenmanagement und Enterprise Content Management (ECM) bietet Vibe Coding spannende Perspektiven. DMS- und ECM-Systeme bilden das digitale Gedächtnis von Unternehmen: Hier werden Informationen gespeichert, verwaltet, verteilt und in Workflows eingebunden. Die Anforderungen sind oft sehr spezifisch und ändern sich mit Geschäftsprozessen laufend. Vibe Coding kann helfen, diese Lücke zwischen starren Standardfunktionen und individuellen Bedürfnissen zu schließen.
Ein zentraler Aspekt ist die Automatisierung von dokumentenzentrierten Workflows. Nehmen wir eine Eingangsrechnungsverarbeitung: Ein ECM-System soll alle eintreffenden Rechnungen automatisch auslesen, validieren und in die Buchhaltungsfreigabe geben. Mit klassischer Entwicklung müsste ein Team hierfür das DMS an ERP-Systeme anbinden, Erkennungssoftware trainieren usw. Das ist ein zeitaufwändiges IT-Projekt. Mit Vibe Coding könnte ein Entwickler (oder sogar ein Prozessmanager) diese Anforderungen der KI schildern: „Lese aus jeder PDF-Rechnung den Betrag, Lieferant und Datum aus; wenn Betrag > X, leite zur Freigabe an Frau Y weiter, sonst buche direkt.“ Die KI generiert daraufhin z.B. ein Skript, das das ECM-System mit der benötigten Logik erweitert – inklusive Nutzung von vorhandenen OCR-Modulen und Schnittstellen zum ERP. Binnen kurzer Zeit steht eine lauffähige Lösung bereit, die anschließend nur noch im Detail justiert werden muss.
Solche agilen Anpassungen sind Gold wert für Dokumentenmanagement und ECM, denn hier entscheidet die Effizienz der Informationsflüsse über Produktivität. Vibe Coding macht ECM-Lösungen intelligenter und anpassungsfähiger: KI-Module zur Texterkennung, Klassifizierung oder Sentiment-Analyse von Schriftstücken lassen sich per Prompt einbinden, ohne alles von Grund auf neu zu entwickeln. agorum core verfolgt genau diesen Ansatz, indem es KI-Funktionen als erweiterbare Module anbietet – etwa um in der Volltextsuche semantische KI-Suche zu ermöglichen oder Chatbot-Funktionen für das DMS bereitzustellen. Das Resultat: Enterprise Content Management wird flexibler, „lernender“ und näher am Business. Geschäftsanforderungen, sei es ein neues Compliance-Regelwerk für Dokumentenablagen oder ein spezielles Monitoring für Projektunterlagen, lassen sich schneller in die Tat umsetzen6, weil die KI viel von der Übersetzungsarbeit ins Technische übernimmt.
Natürlich bleibt auch im ECM-Kontext die Qualitätskontrolle unerlässlich. Gerade Dokumentenprozesse unterliegen gesetzlichen Vorgaben (Stichwort Revisionssicherheit, DSGVO etc.), sodass KI-generierte Lösungen hier besonders gründlich validiert werden müssen, bevor sie produktiv gehen. Doch trotz dieser Vorsicht: Die Fähigkeit, auf Zuruf ECM-Funktionen zu erweitern, verschafft Unternehmen einen erheblichen Vorsprung in der Digitalisierung ihrer Informationsverwaltung. Statt monatelang auf neue Features zu warten, können Fachabteilungen im Zusammenspiel mit KI und IT-Abteilung kreative Lösungen in Tagen oder Wochen bauen. Im umkämpften Marktumfeld, sowohl in der Softwarebranche als auch in traditionellen Industrien, wird diese Agilität immer mehr zum Wettbewerbsvorteil.
Relevanz für Unternehmen in der Software- und Hardwarebranche
Sowohl Software- als auch Hardwareunternehmen stehen im Jahr 2025 unter hohem Innovations- und Kostendruck. Vibe Coding verspricht hier, ein entscheidender Hebel zu sein. In der Softwarebranche wandelt sich die Entwicklungslandschaft bereits. Teams berichten von dramatischen Produktivitätssteigerungen: Y Combinator-CEO Garry Tan etwa spricht von einem Sprung von bisherigen „10x“-Produktivitätsgewinnen auf plötzlich „100x“ – kleine Teams schaffen in Monaten das, wofür es früher zehnmal so viele Entwickler gebraucht hätte5. Unternehmen experimentieren damit, Projekte, die einst 50 oder 100 Softwareingenieure erforderten, mit einem Bruchteil dieser Personalkapazität umzusetzen5. Das eröffnet insbesondere Software-Startups enorme Chancen: Einige erreichen bereits Umsätze in Millionenhöhe mit winzigen Kernteams5. Solche Konstellationen „hat es in der Frühphasen-Startup-Welt so noch nie gegeben“ 5, wie Beobachter erstaunt feststellen. Möglich wird das durch den intensiven Einsatz von KI-Codern, die Routinetätigkeiten übernehmen, sodass sich die menschlichen Entwickler auf Architektur, Feinschliff und geschäftskritische Logik konzentrieren können5. Für Softwarehäuser bedeutet das auch: schnellere Release-Zyklen, mehr Prototyping und die Fähigkeit, Nischenmärkte zu bedienen5, die früher aus Kostengründen unberührt blieben.
Hardwareunternehmen, aus Elektronik, Automobil oder Maschinenbau, profitieren auf andere Weise. Zwar steht bei ihnen nicht die Software selbst als Produkt im Vordergrund, aber kaum ein Hardwarehersteller kommt heute ohne umfangreiche IT-Prozesse aus: von der Produktionssteuerung (Stichwort Industrie 4.0) über embedded Software in Geräten bis zur Datenanalyse von IoT-Sensoren. Vibe Coding kann hier die Digitalisierungsprojekte beschleunigen, selbst wenn die internen Software-Ressourcen begrenzt sind. Ein Beispiel: Ein Automobilzulieferer möchte eine interne Webanwendung entwickeln, die Sensordaten seiner Fertigungsanlagen auswertet und Anomalien meldet. Anstatt ein externes Entwicklungsteam monatelang daran setzen zu müssen, könnte ein kleiner Kreis von Ingenieuren mithilfe eines LLMs den Großteil der Anwendung generieren lassen, indem sie der KI ihre Anforderungen in Alltagssprache schildern. Die Entwickler überprüfen und optimieren den generierten Code und integrieren ihn in die bestehende IT-Landschaft. So entsteht in wenigen Wochen eine maßgeschneiderte Lösung, wo früher vielleicht ein langwieriges IT-Projekt nötig gewesen wäre. Für Hardwarefirmen, die oft an der Schnittstelle von Maschinenbau und IT agieren, wird Softwareentwicklung inhouse damit zugänglicher. Man ist weniger darauf angewiesen, für jede neue digitale Initiative sofort externe Spezialisten zu bemühen oder lange Rekrutierungsprozesse anzustoßen. Das erleichtert es, innovative Ideen schnell auszuprobieren – zum Beispiel neue digitale Services rund um ein physisches Produkt und verschafft auch traditionellen Industriebetrieben eine neue Agilität in der Produkt- und Prozessentwicklung.
Zudem gilt branchenübergreifend: Wer KI-gestütztes Coden beherrscht, verschafft sich einen Wettbewerbsvorteil. Immer mehr Unternehmen experimentieren mit Vibe Coding, und Pioniere etablieren bereits Best Practices. In der Folge steigt der Druck auf Nachzügler, Schritt zu halten, um nicht abgehängt zu werden. Einige Firmen passen sogar ihre Stellenprofile an – suchen etwa nach Entwicklern mit Erfahrung im Prompt Engineering –, was zeigt, dass sich das Berufsbild wandelt. Für die Unternehmensführung, ob in Software- oder Hardwarebranche, bedeutet das: Vibe Coding gehört auf die strategische Agenda. Es bietet die Chance, Time-to-Market drastisch zu verkürzen, begrenzte Fachkräfte besser zu hebeln und innovative Geschäftsideen günstiger umzusetzen. Gleichzeitig verlangt es aber auch investierte Aufmerksamkeit, um Risiken zu managen (dazu gleich mehr). In Summe ist die Relevanz von Vibe Coding kaum zu überschätzen. Es könnte sich als Game-Changer erweisen, vergleichbar mit dem Aufkommen von Open-Source-Software oder Cloud Computing in früheren Jahrzehnten.
Vorteile und Herausforderungen für IT-Entscheider, Entwickler und Führung
Vibe Coding bringt eine Fülle von Vorteilen mit sich, die unterschiedliche Akteure im Unternehmen direkt spüren:
- Beschleunigte Entwicklung: Projekte lassen sich deutlich schneller realisieren, weil KI einen Großteil des Codings übernimmt. Produktivitätsgewinne um ein Vielfaches sind berichtet worden. Kleine Teams erreichen in kurzer Zeit Ergebnisse, für die früher ganze Abteilungen nötig waren5. Dies ermöglicht schnellere Releases und Reaktionen auf Marktanforderungen.
- Kosten- und Ressourceneffizienz: Wenn weniger Entwickler mehr Output erzielen, können Unternehmen mit schlankeren Teams auskommen. Startups schaffen Umsatzmillionen mit unter zehn Mitarbeitern, und auch etablierte Firmen können IT-Personalkosten optimieren oder ihre vorhandenen Entwickler für mehr Projekte parallel einsetzen. Zudem werden neue Lösungen wirtschaftlich machbar, die früher wegen hoher Entwicklungskosten verworfen wurden (z. B. Spezialanwendungen für kleine Kundensegmente).
- Demokratisierung der Programmierung: Die Grenze zwischen „technischen“ und „fachlichen“ Experten beginnt zu verschwimmen. Produktmanager, Designer oder Fachexperten aus den Abteilungen können über die KI direkt an der Softwareerstellung mitwirken, ohne selbst Programmierer zu sein. Vibe Coding bindet Fach-Know-how stärker in die Entwicklung ein, was zu passgenaueren Lösungen führt. Die Zusammenarbeit zwischen Business und IT wird enger – alle „sprechen dieselbe Sprache“ (nämlich die der natürlichen Beschreibung der Anforderungen).
- Innovationsfreiraum: Routinetätigkeiten beim Coden! Von Boilerplate-Code bis zu Standardformularen übernimmt die KI, Entwickler können sich auf kreative, wertschöpfende Aufgaben fokussieren. Das fördert Innovation, weil mehr Zeit für Konzeption, Architektur und die wirklich kniffligen Probleme bleibt. Gleichzeitig lassen sich dank KI rasch Proofs of Concept und Prototypen bauen, um neue Ideen zu testen, bevor man große Investitionen tätigt.
- Wettbewerbsvorteil durch Agilität: Unternehmen, die Vibe Coding früh adaptieren, können deutlich schneller auf Veränderungen reagieren. Ein neuer Kundenwunsch oder eine regulatorische Vorgabe kann „mal eben“ in einen Prompt gegossen und umgesetzt werden, anstatt erst lange durch die Mühlen der IT-Planung zu gehen. Diese neue Agilität kann im Wettbewerb den Ausschlag geben, sei es durch schnellere Produkt-Updates, maßgeschneiderten Kundenservice oder effizientere interne Abläufe.
All diesen Chancen stehen jedoch auch ernsthafte Herausforderungen gegenüber, die IT-Entscheider, Entwickler und das Management nicht aus dem Blick verlieren dürfen. Experten warnen etwa vor nachlassender Code-Qualität und technischen Schulden, wenn man blind auf KI-Ergebnisse vertraut. KI-generierter Code mag auf den ersten Blick „meistens funktionieren“, ist aber oft ineffizient, redundant oder nicht sauber nach Best Practices strukturiert8. Ohne diszipliniertes Refactoring können sich hier versteckte Probleme anhäufen, die später teuer bereinigt werden müssen. Ebenfalls kritisch sind Sicherheitslücken: Aktuelle KI-Modelle achten nicht automatisch auf sichere Programmierung. Es besteht die Gefahr, dass unsauberer Code etwa Injection-Schwachstellen oder andere Vulnerabilities enthält8, die erst im laufenden Betrieb auffallen. Die Notwendigkeit gründlicher menschlicher Überprüfung ist deshalb unumgänglich – „AI-generated code needs thorough human oversight to be usable, secure, and maintainable3“, wie es ein Branchenreport auf den Punkt brachte
Für Entwickler selbst bringt Vibe Coding gemischte Gefühle mit. Einerseits erhöht sich ihre Produktivität; andererseits besteht die Sorge, dass zu viel Abhängigkeit von KI das eigene Können erodiert. Nachwuchsentwickler könnten versucht sein, komplexe Aufgaben direkt der KI zu überlassen, ohne selbst die zugrundeliegenden Konzepte je wirklich zu durchdringen. Ein erfahrener Programmierer warnte gar, Vibe Coding könne für Junioren zur „Falle“ werden, die kritisches Denken und Verständnis fundamental beeinträchtigt8. Dieses Skill Gap gilt es aktiv durch Trainings anzugehen, welche die Kombination aus KI-Assistenz und solidem Software-Handwerk vermitteln. Zudem bleibt Debugging und Wartung ein Knackpunkt: Wenn ein KI-Modell Code als Black Box produziert, kann die Fehlersuche schwierig werden. Entwickler müssen im Worst Case in fremden, unübersichtlichen Code eintauchen, den kein Mensch 1:1 so geschrieben hat, was Zeit kosten kann. Hier bewährt es sich, klare Kodierstandards vorzugeben und die KI-Ausgaben daran messen zu lassen.
Nicht zuletzt werfen KI-generierte Programme rechtliche Fragen auf. LLMs wurden mit riesigen Mengen an bestehendem Code trainiert. Es ist unklar, inwieweit dabei urheberrechtlich geschützter Code reproduziert wird. Unternehmen müssen darauf achten, dass die KI ihnen nicht unbeabsichtigt Code-Snippets liefert, die z. B. einer Open-Source-Lizenz unterliegen8, welche mit den eigenen Lizenzierungsplänen kollidiert. Die Haftungsfrage – wer verantwortlich ist, wenn KI-Code Schäden verursacht – ist ebenfalls noch nicht höchstrichterlich geklärt. Für IT-Entscheider und die Unternehmensführung bedeutet das, Governance-Regeln für den KI-Einsatz aufzustellen: Was darf automatisiert entwickelt werden, welche Prüfprozesse gibt es, welche Tools und Modelle sind zugelassen (Stichwort Datenschutz bei externen KI-Services), und wie stellt man Compliance sicher.
Fazit: Vibe Coding entfaltet enormes Potenzial, die Software- und Prozessentwicklung in Unternehmen zu revolutionieren. Es beschleunigt Abläufe, spart Ressourcen und bindet Fachwissen stärker ein, was gerade in der Software- und Hardwarebranche erhebliche Wettbewerbsvorteile bringen kann. Doch der Einsatz will wohlüberlegt sein. Ohne erfahrene Experten, die der KI über die Schulter schauen, geht es nicht. Qualitätssicherung, Security-Reviews und eine kluge Rollenverteilung im Team bleiben essenziell. Für IT-Entscheider gilt es, einen Mittelweg zu finden: die neuen KI-Werkzeuge entschlossen zu nutzen, aber mit den nötigen Leitplanken. Dann kann Vibe Coding zu dem werden, was viele erhoffen: einem Beschleuniger für Innovation und Effizienz in modernen Unternehmensprozessen – vom Dokumentenmanagement bis zur Produktentwicklung – und nicht bloß der nächste Hype.
Quellen: Die Ausführungen stützen sich auf öffentliche Informationen und Experteneinschätzungen, darunter Veröffentlichungen von agorum und diverse Branchenanalysen. So beschreibt agorum core sein System als „DIGITAL TOOLKIT“ und zeigt in Social-Media-Beiträgen, wie KI-Prompts direkt zu produktiven Prozessen führen können. Branchenberichte wie von Nasuni, IBM und Tanium beleuchten die Ursprünge und Auswirkungen des Trends – von Karpathys prägendem Tweet bis zu den diskutierten Vor- und Nachteilen. Insgesamt entsteht das Bild eines Paradigmenwechsels, der gleichsam Chancen und Herausforderungen mit sich bringt. Vibe Coding ist da – jetzt kommt es darauf an, was wir daraus machen.
/1 m.facebook.com – Offizielle Beiträge und Zitate von agorum core
/2 en.wikipedia.org – Artikel zu Large Language Models und Prompt-basierter Codegenerierung
/3 tanium.com – Bericht über Karpathys Begriffsprägung und strategische Folgen
/4 ibm.com – Einschätzungen zu LLMs in der Softwareentwicklung
/5 nasuni.com – Branchenreport zu Effizienz und Einsatz von Vibe Coding in der Praxis
/6 agorum.com – Informationen zu DMS-Funktionen und AI-Integration
/7 redmonk.com – Analyse zu Business-IT-Zusammenarbeit im Kontext von Vibe Coding
/8 arjunraghunandanan.medium.com – Kritische Auseinandersetzung mit Risiken und Herausforderungen KI-generierten Codes
Die agorum® Software GmbH entwickelt leistungsstarke Lösungen für Dokumentenmanagement, Enterprise-Content-Management-Systeme (ECMS) und KI-gestützte Prozessautomatisierung. Seit 1998 sorgt das modulare DIGITAL TOOLKIT agorum core dafür, dass Informationen genau dort verfügbar sind, wo sie gebraucht werden – sicher, effizient und direkt in den Arbeitsabläufen der Anwender. agorum core integriert sich nahtlos in bestehende IT-Systeme und bringt Informationen dorthin, wo sie benötigt werden. Dank KI werden Inhalte intelligent erschlossen, Prozesse automatisiert und Daten noch effizienter verwendet. Für Kunden und Partner heißt das: mehr Produktivität, geringerer Aufwand, volle Datenhoheit.
Mit über 100.000 Downloads, zig-tausend Installationen und einer aktiven Community ist agorum core ein erfolgreich etabliertes System am Markt. Technologie- und Vertriebspartner bilden ein starkes Netzwerk für Projekte jeder Größenordnung. Kunden profitieren von einer zukunftssicheren Lösung mit offenem Quellcode, hoher Integrationsfähigkeit und einem exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnis. Ob Eigenentwicklung, Partnerlösung oder Umsetzung durch agorum® – wer digitale Prozesse nachhaltig gestalten will, findet hier die passende Plattform.
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