LinkedIn-Avatar mit Nebenwirkungen
Besonders auf LinkedIn hat sich in den letzten Wochen ein neuer Hype etabliert: Nutzer:innen posten digitale Selbstporträts als stilisierte Spielfiguren, versehen mit Jobtitel und Claim. Unterhaltsam? Ja. Nachhaltig? Nein. Denn hinter jedem dieser Bilder steckt rechenintensive KI-Technologie, die auf Hochleistungsservern läuft – mit hohem Energie- und Wasserverbrauch.
Ein Prompt – 4 Gramm CO₂
Erste Schätzungen beziffern die Emissionen eines einzigen ChatGPT-Prompts auf 4.32 Gramm CO₂. Klingt harmlos – bis man die Masse betrachtet: Mit mehreren Milliarden Prompts monatlich entsteht eine CO₂-Menge, die sich gewaschen hat. Laut aktuellen Schätzungen verbraucht allein der Betrieb der OpenAI-Infrastruktur bis zu 43 Tonnen CO₂ pro Tag – das entspricht rund 3’500 durchschnittlichen Autofahrten täglich.
KI verbraucht auch Wasser – und zwar literweise
Neben Strom ist auch Wasser ein kritischer Faktor: Das Training grosser Sprachmodelle benötigt enorme Mengen zur Kühlung der Chips. Laut einer Studie der University of California, Riverside, kann ein einziges GPT-Modell so viel Wasser verbrauchen wie die Produktion von 320 Teslas. Und der Bedarf steigt weiter: Forschende des MIT prognostizieren, dass KI bis 2027 weltweit mehr Wasser verbrauchen könnte als ein ganzes Land wie Dänemark.
Die dunkle Seite der Cloud
Das Problem: Die Rechenzentren, die all diese KI-Anfragen bearbeiten, bleiben für Nutzer:innen unsichtbar. Es fehlt an Transparenz über Stromquellen, Emissionen oder Wasserverbrauch. Auch in der Schweiz – trotz hohem Wasserkraftanteil – stammen Teile des Stroms weiterhin aus fossilen Quellen. Und was über internationale Cloudanbieter läuft, wird oft mit Kohle- oder Gaskraft betrieben.
Der blinde Fleck der Energiedebatte
Auch nach dem Training bleibt KI energiehungrig: Eine ChatGPT-Anfrage verbraucht laut Schätzungen rund fünfmal mehr Strom als eine klassische Websuche. Doch das öffentliche Bewusstsein dafür ist kaum vorhanden. «Nur weil es Cloud Computing heisst, lebt die Hardware nicht in der Wolke», warnt MIT-Forscher Noman Bashir. Während landauf, landab über CO₂-Grenzwerte und Wärmepumpen diskutiert wird, bleibt die digitale Infrastruktur der grosse, übersehene Klimafaktor.
KI-Strom: Woher kommt die Energie wirklich?
KI-Modelle laufen rund um die Uhr auf energiehungrigen Servern – doch woher der Strom dafür stammt, bleibt oft im Dunkeln. In der Schweiz dominiert zwar Wasserkraft, aber zu Spitzenzeiten fliesst auch Strom aus Gas-, Öl- oder Müllverbrennung ins Netz. Und Cloud-Anbieter? Beziehen ihre Energie teils aus dem Ausland – mit unklarer Herkunft. Nachhaltigkeit endet nicht an der Landesgrenze – und schon gar nicht im Serverraum.
Green UX: Nachhaltigkeit beginnt im Design
Lösungen gäbe es – etwa im Webdesign. Reduzierter Code, optimierte Bilder, klar strukturierte Websites sparen Bandbreite und Energie. Auch SEO profitiert: Wer schneller lädt, wird besser gerankt. Nachhaltigkeit wird damit zur digitalen Wettbewerbsstrategie – nicht nur zur moralischen Pflicht.
Fazit
Was als kreative Spielerei begann, offenbart ein grosses Dilemma: Unser digitaler Alltag ist längst Teil des Klimaproblems. Die öffentliche Debatte muss sich erweitern – weg vom Auto, hin zum Algorithmus. Denn der ökologische Preis für unsere KI-Kreativität wird nicht in Likes bezahlt, sondern in Tonnen CO₂.
„Als Webagentur in Zürich entwickeln wir digitale Lösungen mit Substanz – und denken Nachhaltigkeit nicht als Buzzword, sondern als Standard“, sagt David Bachetti, Mitgründer und CEO: in der Agent AGENTUR GmbH. „Denn wer heute digital sichtbar sein will, muss nicht nur relevant kommunizieren, sondern auch verantwortlich handeln.“
Der Beitrag erschien erstmals von David Bachetti & Thomas Bigliel als Gastartikel im Marketing-Blog der ZHAW.
Agent AGENTUR GmbH – Ihre digitale Spezialeinheit mit Sitz in Zürich
Im digitalen Zeitalter ist Aufmerksamkeit kostbar – und Wirkung entscheidend. Als spezialisierte Web- und Online-Marketing-Agentur aus Zürich verstehen wir bei der Agent AGENTUR GmbH, dass es nicht um leere Versprechen, sondern um echte Ergebnisse geht: messbare Erfolge, performanter Code und klare Strategien mit Substanz. Ohne Greenwashing. Ohne Buzzword-Bingo. Dafür mit Tiefgang, Intelligenz und Stil.
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