„Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Energiekrise noch nicht überwunden.“ Elke Döring, Hauptgeschäftsführerin der IHK Heilbronn-Franken, hat angesichts sinkender Energiepreise und gut gefüllter Gasspeicher davor gewarnt, die Energiekrise für beendet zu erklären.

„Die Gaspreise sind zwar drastisch gesunken, aber im Langzeitvergleich immer noch sehr hoch und eine erhebliche Belastung für unsere Unternehmen“, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Döring. Die Signale aus der regionalen Wirtschaft bestätigten, dass die Energiekosten für die Unternehmen nach wie vor zu den größten wirtschaftlichen Risiken zählten und sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirkten. Das belege auch die jüngste ZEW-Studie, nach der Deutschland im Ranking der wettbewerbsfähigsten Nationen weiter nach hinten abgerutscht ist.

Die Entlastungspakete der Bundesregierung kommen nach Einschätzung der IHK aufgrund des komplexen Antragverfahrens zu spät, oft gar nicht bei den Unternehmen an. Hinzu komme, dass die Energiekosten nur ein Teil der Standortnachteile darstellten. „Unsere Betriebe kämpfen zudem mit bekannten, aber sich verschärfenden Herausforderungen, vor allem mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie, dem eklatanten Fachkräftemangel und einer kaum noch zu bewältigenden Regulierungsdichte. In der Summe ist das für viele Betriebe einfach zu viel.“ Nach einer Erhebung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) kann mehr als die Hälfte der Unternehmen offene Stellen nicht besetzen.

Bei keiner dieser Krisen zeichnet sich nach Einschätzung der IHK-Hauptgeschäftsführerin eine grundsätzliche Kehrtwende ab. „Die Energiekosten werden langfristig hoch bleiben und mit ihnen die wirtschaftlichen Risiken. Darauf müssen sich die Unternehmen einstellen“, sagt Elke Döring.  Um die Betriebe nachhaltig zu entlasten, brauche es eine Reihe von Maßnahmen, etwa zum Abbau von Bürokratie und Handelshemmnissen, aber auch zur Fachkräftesicherung. „Die Politik war im vergangenen Jahr damit beschäftigt, die Auswirkungen des Russland-Ukraine Krieges abzufedern. Jetzt müssen wieder die drängenden Probleme, wie Infrastrukturausbau und ökologische Transformation, in den Fokus genommen werden.“

Info: In Deutschland wirkt sich unter anderem die Abkehr von billigem russischen Gas hin zu anderen und damit teureren Versorgern kostensteigernd aus. Gasversorger zahlen aktuell nach wie vor ein Vielfaches des Vorkriegsniveaus. Die Megawattstunde wird an der Energiebörse in den Niederlanden im Terminkontrakt TTF mit 57 Euro gehandelt, im Sommer vergangenen Jahres lag der Spitzenwert bei 340 Euro. Zwischen Januar 2016 und Frühjahr 2021 schwankte der Referenzpreis an den Energiebörsen zwischen 5 und 25 Euro.

Beim jüngsten DIHK-Fachkräftereport wurden rund 22.000 Unternehmen befragt. Über alle Branchen hinweg sehen sich den Umfrageergebnissen zufolge 53 Prozent der Betriebe von Personalengpässen betroffen. In Industrie und Bauwirtschaft sind es jeweils 58 Prozent.

Im aktuellen „Länderindex Familienunternehmen“ des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) belegt die Bundesrepublik im Wettbewerb mit 20 weiteren führenden Wirtschaftsnationen den 18 Platz. Hinter Deutschland liegen nur noch Ungarn, Spanien und Italien. 2020 landete Deutschland noch auf Platz 14.

Quellen: ARD, DIHK, ZEW

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