Digitales Recruiting, Active Sourcing, oder die klassische Mitarbeitersuche über Online-Stellenanzeigen – all diese Methoden zur Mitarbeitergewinnung sind mittlerweile weit verbreitet. Die Herangehensweisen mögen unterschiedlich sein, doch der Fokus auf digitale Kanäle ist allen drei gemeinsam. Sieht so die Mitarbeitergewinnung der Zukunft aus? Welche Rolle spielt persönliches Netzwerken noch?

Studie: Digitale Kanäle beliebt

Die aktuelle Studie des Jobportals Monster zu den Trends im Social Recruiting und Active Sourcing 2020 zeigt: Wenn Kandidaten aktiv auf Jobsuche sind, informieren sie sich überwiegend über digitale Kanäle wie Internet-Stellenbörsen, Karrierenetzwerke, Suchmaschinen oder Unternehmenswebsites über offene Stellen und potenzielle Arbeitgeber. Dort werden sie auch meist fündig, denn Unternehmen nutzen meist genau diese Kanäle, um Stellenanzeigen zu schalten.

Aus der Perspektive des Active Sourcing sieht die Gewichtung allerdings ein wenig anders aus: 2020 suchten die meisten der befragten 1.000 Unternehmen zusätzlich auch über Karriereevents und Personalmessen nach Kandidaten. Allerdings finden solche Events aktuell nicht mehr statt, wie es noch bis Anfang 2020 möglich war. Durch die Pandemie haben das digitale Active Sourcing und Recruiting über digitale Kanäle schon allein aus reiner Notwendigkeit einen wahren Boom erlebt.

Was ist digitales Recruiting eigentlich?

Wie der Name schon sagt, konzentrieren sich digitales Recruiting und Active Sourcing hauptsächlich auf digitale Kanäle, um passende Kandidaten zu finden. Am bekanntesten über die Personalbranche hinaus ist dabei das sogenannte Social Recruiting, also die Suche über professionelle Netzwerke wie LinkedIn oder Xing. Tatsächlich ist diese Methode im Active Sourcing aber erst der Anfang der Talentsuche. Active Sourcer nutzen gerade bei der digitalen Suche oft präzisere Suchmethoden, um ans Ziel zu kommen.

Dazu gehört beispielsweise die Boolesche Suche, bei der bestimmte Parameter in den Suchmasken von Karrierenetzwerken und Suchmaschinen so verknüpft werden, dass sie genauere Suchergebnisse erzielen. Sind so erste Kandidaten identifiziert, gilt es nun, bereits bei der ersten Kontaktaufnahme das Interesse zu wecken.

Da sich Active Sourcing vor allem auf den passiven Bewerbermarkt konzentriert, also auf Kandidaten, die nicht aktiv nach einer neuen Stelle suchen, ist es oft nicht so einfach, passende Kandidaten für einen Wechsel zu begeistern – vor allem, wenn die Kontaktaufnahme über digitale Kommunikationskanäle geschieht.

Große Auswahl an Kandidaten

Digitales Recruiting und Active Sourcing bietet einige Vorteile: Die Kandidatensuche ist schnell und präzise, und das Internet bietet viele gute Möglichkeiten, einen Talent Pool aufzubauen und zu pflegen. Der fast unmittelbare Zugriff auf eine mitunter große Zahl geeigneter Kandidaten kann digitales Active Sourcing aber auch schnell unübersichtlich machen: Hier ist viel Erfahrung nötig, um unter den vielen gefundenen Kandidaten auch den richtigen auszuwählen.

Warum persönliches Netzwerken wichtig ist

Digitale Tools sind eine große Hilfe bei der Mitarbeitersuche, machen sie doch schnell und präzise passende Kandidaten ausfindig. Zudem helfen sie dabei, über den gesamten Prozess hinweg in Kontakt zu bleiben. Gerade im passiven Bewerbermarkt ist jedoch die Kommunikation sehr wichtig – von der Erstansprache bis zum Onboarding bei der neuen Arbeitsstelle muss ein enger Kontakt stattfinden. Dabei ist es wichtig, genau die Kanäle zu nutzen, die der Kandidat nutzt, ob Telefon, E-Mail oder ein Messengerdienst. Interne HR-Abteilungen, gerade in klein- und mittelständischen Unternehmen, können diese Vielfalt an Kommunikationswegen und digitalen Tools oft nicht allein bewältigen. Hier lohnt es sich, einen externen Active Sourcer mit der Talentsuche zu beauftragen. Er tritt im Namen Ihres Unternehmens auf und fungiert als professionelles Sprachrohr, so dass Sie bei den potentiellen Kandidaten einen positiven und bleibenden Eindruck als attraktiver Arbeitgeber hinterlassen.

Active Sourcing: Digitale und analoge Methoden führen zum Erfolg

Die Zukunft von Recruiting und Active Sourcing ist definitiv digital – auch in einer Welt nach Corona. Erfolgreiches Active Sourcing nutzt digitale Kanäle wie Karrierenetzwerke zwar aktiv und professionell mithilfe von Methoden wie der Booleschen Suche, um passende Kandidaten zu finden – damit sind die Methoden in diesem Bereich aber noch nicht ausgeschöpft. Ein wichtiger Teil der Talentsuche spielt sich dennoch immer noch zwischenmenschlich ab, wie die Studie von Monster mit dem Hinweis auf Karriereevents und Personalmessen darlegt. Auch Kontakte, die über digitale Kanäle entstanden sind, wollen gepflegt werden. Daher ist auch in einer digitalen Recruiting-Welt ein gutes Talent Management notwendig, unabhängig davon ob es von ihrer internen Personalabteilung bewerkstelligt wird oder Sie sich dafür Unterstützung von einem externen Active Sourcer oder Personalberater holen.

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