Um in der Corona-Krise besser für digitalen Unterricht gerüstet zu sein, setzen Deutschlands Lehrkräfte immer stärker auf Online-Fortbildung: Innerhalb von fünf Monaten konnte das Hasso-Plattner-Institut (HPI) eine Verdoppelung der Einschreibungen für Internet-Fortbildungen auf seiner offenen Plattform Lernen.cloud registrieren. Dort gibt es mittlerweile 20.000 Anmeldungen aus ganz Deutschland zu Kursen, die fit machen für die Gestaltung zeitgemäßen digitalen Unterrichts. Im Oktober 2020 waren es noch 10.000 gewesen. Da es keine Anmeldepflicht gibt, dürften die tatsächlichen Nutzungszahlen sogar noch deutlich höher liegen.

"Der durch die Corona-Pandemie verstärkte Digitalisierungsschub in Deutschlands Schulen hat die Nachfrage nach Online-Fortbildungsformaten bei Lehrkräften deutlich gesteigert", berichtet Institutsdirektor Prof. Christoph Meinel. Unter den fast 13.000 angemeldeten einzelnen Nutzern der länderübergreifenden Fortbildungs-Plattform seien aber auch Eltern von Schülerinnen und Schülern sowie die Jugendlichen selbst. "Sie alle wollen lernen, die vielfältigen Funktionen der von der Bundesregierung geförderten HPI Schul-Cloud optimal zu nutzen", sagt der HPI-Direktor. Diese digitale Lern- und Arbeitsumgebung schaffe im Schulunterricht die Möglichkeit, datenschutzkonform und komfortabel auf Lerninhalte unterschiedlicher Anbieter zuzugreifen.

Am stärksten gefragt sind laut Institut ein offizielles Fortbildungsformat für Pädagogen, das sich mit der HPI Schul-Cloud beschäftigt, ein Grundlagenkurs und ein spezieller Kurs für Eltern und Kinder. Auch eine Hilfesammlung zum Distanzunterricht komme besonders gut an, so der Institutsleiter. Nach seinen Worten wird in den Foren von Lernen.cloud angeregt über die Lehrvideos diskutiert. Tauchten Fragen auf, drehten sich diese meistens um Funktionalitäten der HPI Schul-Cloud und um deren Weiterentwicklung. Das Feedback werde genutzt, um das Angebot weiter zu optimieren.

Hilfen beim kreativen Gestalten des digitalen Unterrichtsalltags

Künftig will das HPI das Angebot auf seiner Lehrkräfte-Fortbildungsplattform Lernen.cloud weiter ausbauen. Zum Beispiel bereitet das Team mehrere Erklärvideos speziell für Grundschüler vor: "Denen wollen wir sehr grundlegende Dinge vermitteln, etwa wie man sich mit dem Internet verbindet oder ein Bild von dem erzeugt, was der Monitor gerade anzeigt", sagt der Informatikwissenschaftler. Parallel entstehen unter anderem eine Schulung für Lehrkräfte, die andere fortbilden möchten, sowie ein Angebot mit Pflegetipps für die belastete Lehrerstimme.

Das HPI hatte die offene Fortbildungsplattform Lernen.cloud Anfang vergangenen Jahres an den Start gebracht, "damit sich Lehrende, welche die kommende Generation auf die Herausforderungen der Digitalisierung einstellen sollen, selber permanent dafür fortbilden können", so der Wissenschaftler. Sein gemeinnütziges Potsdamer Institut ist seit 2012 mit openHPI Europas Pionier für kostenlose Massive Open Online Courses (MOOC).  

Lehrkräfte finden auf Lernen.cloud neben administrativer Unterstützung vor allem Anleitungen, wie online Kurse angelegt, Inhalte erstellt, Video-Konferenzen durchgeführt, Teams gebildet, Dokumente geteilt und Hausaufgaben bearbeitet werden können. Ein Kurs speziell für Eltern gibt Erwachsenen Tipps, wie sie ihre Kinder beim digitalen Lernen zuhause unterstützen können.

Digitalunterricht: Nachteil geringerer Interaktion ist ausgleichbar

Florian Sittig vom Lehrkräfte-Fortbildungsportal Lernen.cloud ist überzeugt davon, "dass der geschickte Einsatz moderner digitaler Mittel und Methoden den Nachteil geringerer sozialer Interaktion im Unterricht ausgleichen kann". Deshalb steuern er und das Team von Lernen.cloud praxisnahe Erklärvideos bei. Diese verraten den Beteiligten Tipps und Tricks, wie der digitale Unterricht kreativ, effektiv und datenschutzkonform in den Schulalltag integriert werden kann. Und Erfahrungsberichte sowie Anregungen von Praktikern zielen darauf, Lehrkräften Scheu vor dem Ausprobieren digitaler Interaktion zu nehmen und Unsicherheit abzubauen.

Die Pädagoginnen und Pädagogen können die kostenlosen Onlinekurse auf Lernen.cloud, die Hilfestellung beim Umsetzen frischer, neuer Digitalisierungs-Konzepte geben, zu jedem ihnen passenden Zeitpunkt daheim, unterwegs und in der Schule nutzen – von jedem Gerät mit Internet-Zugang aus. Darin sehen gerade in Pandemie-Zeiten viele einen Pluspunkt im Vergleich mit reinen "Schilfs", wie schulinterne Lehrer-Fortbildungen im Pädagogenjargon heißen.

Kurzprofil HPI Schul-Cloud

Das Hasso-Plattner-Institut entwickelt seit 2017 gemeinsam mit dem nationalen Excellence-Schulnetzwerk MINT-EC, zahlreichen Experten aus Wissenschaft und Praxis und gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Schul-Cloud, mit der digitale Inhalte verschiedener Anbieter einfach und sicher im Unterricht genutzt werden können. Ziel des Pilotprojekts HPI Schul-Cloud ist es, eine intuitiv bedienbare digitale Lehr- und Lernumgebung zu schaffen, die orts- und zeitunabhängig von jedem Endgerät genutzt werden kann und datenschutzkonform ist. Aktuell greifen mehr als eine Million Nutzerinnen und Nutzer auf die HPI Schul-Cloud zu. Nachdem zunächst ausschließlich Schulen des Projektpartners MINT-EC sowie Schulen über die Kooperationen mit den Bundesländern Niedersachsen (Niedersächsische Bildungscloud), Brandenburg (Schul-Cloud Brandenburg) und Thüringen (Thüringer Schulcloud) beteiligt waren, wurde die HPI Schul-Cloud im März 2020 in Reaktion auf die Coronapandemie deutschlandweit für alle Schulen geöffnet, die kein vergleichbares Angebot des Landes oder des Schulträgers nutzen konnten. Derzeit sind mehr als 3.600 Schulen angeschlossen. Weitere Informationen unter https://hpi.schul-cloud.org/

Über die Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering (https://hpi.de). Mit dem Bachelorstudiengang "IT-Systems Engineering" bietet die gemeinsame Digital-Engineering-Fakultät des HPI und der Universität Potsdam ein deutschlandweit einmaliges und besonders praxisnahes ingenieurwissenschaftliches Informatikstudium an, das von derzeit rund 650 Studierenden genutzt wird. In den vier Masterstudiengängen "IT-Systems Engineering", "Digital Health", "Data Engineering" und "Cybersecurity" können darauf aufbauend eigene Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Bei den CHE-Hochschulrankings belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI 21 Professorinnen und Professoren sowie über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung in seinen IT-Fachgebieten, dem HPI Digital Health Center und seinen HPI Research Schools für Doktoranden mit Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa, Irvine und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche.

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