In einer Blitzumfrage unter ihren Mitgliedsfirmen hat die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. die aktuelle Nachfrage nach Recyclingkunststoffen ermittelt. Denn nicht nur der Corona-bedingte Produktionsrückgang macht den Recyclern derzeit zu schaffen – auch die in der Krise stark gesunken Kunststoffpreise setzen ihnen zu. Das erfreuliche Ergebnis der Umfrage: Auch in der Corona-Krise hält ein Großteil der Kunststoffverpackungshersteller und ihrer Kunden an ihren Nachhaltigkeitszielen fest. Knapp zwei Drittel der befragten Kunststoffverpackungshersteller gaben an, dass der Verbrauch an Rezyklaten nahezu unverändert sei. Bei den übrigen Unternehmen liegt der Nachfrage-Rückgang in der Regel zwischen 10 und 50 Prozent. Von diesen Unternehmen geben über 70 Prozent an, selbst von Absatzrückgängen betroffen zu sein. Nur 28 Prozent der Firmen, die weniger Rezyklat einsetzen, sagten, dass der günstigere Preis für Neuware den Ausschlag gegeben habe.

Stunde der Wahrheit für Nachhaltigkeitsstrategien

„Auch unsere Branche ist von der aktuellen Krise betroffen, insbesondere die Produzenten von Industrieverpackungen trifft der Corona-bedingte Absatzrückgang“, so Dr. Isabell Schmidt, IK-Geschäftsführerin Kreislaufwirtschaft. „Umso mehr freut es uns, dass die meisten Kunden speziell im Konsumgüterbereich auch in Krisenzeiten an ihren Zielen zum Rezyklateinsatz festhalten. Dies zeigt, dass die Kreislaufwirtschaft in der Strategie dieser Unternehmen fest verankert ist.“

Die gegenwärtige Schwäche des Recyclingmarkts betrachtet der Verband dennoch mit Sorge, denn in den nächsten Jahren würden dringend Investitionen in die Kreislaufwirtschaft benötigt. „Deshalb ist es wichtig, dass die Nachfrage nach Produkten mit Rezyklaten gestärkt wird, insbesondere durch die öffentliche Beschaffung und preisliche Anreize für die Verwendung von Rezyklaten“, fordert Schmidt. Das betrifft aber nicht nur den Verpackungsmarkt, der mit ca. 160 kt (entsprechend etwa 20% des Absatzmarktes) ein wichtiger Abnehmer von Post-Consumer-Rezyklaten in Deutschland ist. Auch andere große Absatzmärkte, wie insbesondere der Bau- und der Landwirtschaftssektor sind für eine stabile Nachfrage nach Rezyklaten verantwortlich.

Gemeinsam haben sich die in der IK organisierten Kunststoffverpackungshersteller zum Ziel gesetzt, bis 2025 eine Million Tonnen Rezyklate (Post Consumer und Post Industrial) in Kunststoffprodukten einzusetzen. Das bedeutet, dass die Menge an PC-Rezyklaten fast vervierfacht werden muss: über 500 kt PCR werden in definierten Qualitäten zusätzlich nachgefragt. An diesem Ziel hält die Industrie auch im schwierigen Umfeld fest. 

Über den IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V.

Die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V. vertritt als Branchenverband die Interessen der Hersteller von Kunststoffverpackungen und Folien in Deutschland und Europa. Die mittelständisch geprägte Branche hat über 90.000 Beschäftigte und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 15 Mrd. Euro. Kunststoffverpackungen haben aktuell einen Anteil von 44 Prozent am deutschen Verpackungsmarkt.

Die IK ist der größte Trägerverband des Gesamtverbandes Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) und engagiert sich damit auch für die Belange der gesamten Kunststoff verarbeitenden Industrie.

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