Der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) stellte auf seinem Jahreskongress in Berlin die Rolle der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) für den Klimaschutz, die Versorgungssicherheit und die Wirtschaftlichkeit der Energiewende in den Vordergrund. Hochkarätige Vertreter der Politik und Wirtschaft teilten die Ansicht, dass die KWK als ein unverzichtbarer Baustein der Energieversorgung weiterhin dringend benötigt wird. Die Branche muss sich auf einige Änderungen einstellen.

So betonte der Parlamentarische Staatssekretär des BMWi, Thomas Bareiß, „Die Seiten des  Dreiklangs „Umweltschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit“ stehen gleichberechtigt im Zentrum der Energiepolitik der Bundesregierung“. Er nennt drei Schwerpunkte der KWK-Politik:

1.    „In der Energieeffizienzstrategie des Bundes muss die KWK mit ihrer hohen Effizienz eine ganz entscheidende Rolle spielen“. Auch in 10, 20, 30 Jahren würden es nicht Wind und PV alleine schaffen, so Bareiß weiter. Es würden auch andere Energieträger in  effizienten Anwendungen gebraucht, z.B. KWK mit biogenen Brennstoffen.

2.    „KWK bietet Sicherheit für unser Energiesystem – KWK ist ein Partner volatiler Erneuerbarer Energien“. Insbesondere die stromgeführte KWK würde zukünftig eine wichtige Aufgabe übernehmen.

3.    „KWK  spielt eine große Rolle auch in der Energieversorgung für die Industrie. Zudem stelle die KWK auch einen ganz wichtigen Industriezweig dieses Landes im Anlagenbau dar auch durch Schaffung vieler wichtiger Arbeitsplätze.“

Zu drei wichtigen Vorhaben der Bundesregierung führt StS Bareiß aus, dass das Energiesammelgesetz (früher 100-Tagegesetz) mit wichtigen Regelungen für den KWK-Eigenverbrauch bis zum Ende dieses Jahres kommen soll, es gelte nur noch „Feinjustierungen“ mit dem Koalitionspartner  vorzunehmen. Die KWKG-Novelle wird 2019 erfolgen. Hier dankte StS Bareiß ausdrücklich dem B.KWK, sich hier in besonderer Weise einzubringen in den vom BMWi initiierten Diskussionsprozess, welcher noch 2018 abgeschlossen werden soll. Und schließlich sehe das BMWi Wärmenetze als einen weiteren  Schwerpunkt, wo KWK eine wichtige Rolle spielen werde.  

Die Kraft-Wärme-Kopplung spielt auch in den ländlichen Gebieten eine wichtige Rolle, wie der Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz, Dr. Thomas Griese, betonte. „Rheinland Pfalz ist das KWK-Land schlechthin, denn 50% der hier verbrauchten Energie stammt aus KWK“. Wegen der schneller als erwartet eintretenden von Klimaforschern vorhergesagten Veränderungen solle schneller aus der Kohleverstromung umgestiegen werden auf KWK. „KWK ist in der Lage, Strom und Wärme auch dann zu liefern, wenn die volatilen Energieträger Wind und Sonne nicht zur Verfügung stehen.“ StS Dr. Griese unterstreicht „Das Thema Versorgungssicherheit im Zusammenhang mit den Erneuerbaren Energien wird durch die KWK gelöst“. Er fordert, dass Anreize gesetzt werden, damit „ die KWK ihrer Rolle als hocheffiziente flexible Residuallast auch gerecht wird“. Für die Zukunft setze er auch auf die Umsetzung der EU-Richtlinie im EEG, wonach alle Anlagen größer 30 kW von Umlagen ganz befreit werden sollen. Das Energiesystem werde sich umformieren mehr zur dezentralen Versorgung und auch zu dezentralem Ausgleich. Dafür müsse netzdienliches Verhalten gefördert und nicht netzdienliches Verhalten sanktioniert werden.

Heinz-Ulrich Brosziewski, Vizepräsident des B.KWK, betont, „Da wo heute KWK aufgebaut werde mit fossilen Brennstoffen, wird später Biomethan, synthetisches Methan, Wasserstoff oder flüssiger synthetischer oder Biobrennstoff eingesetzt zur flexiblen Strom- und Wärmeversorgung. KWK ist das Effizienz-Energiewandlungsprinzip der Zukunft“. Über die Details müsse noch intensiv debattiert werden, aber eines sei deutlich: „Wenn jemand behauptet, KWK sei eine must-run Technologie, so liegt das nur an den Rahmenbedingungen – KWK kann flexibel!“

In der Podiumsdiskussion mit Abgeordneten aller Bundestagsfraktionen wurden wertvolle Erkenntnisse zur KWK verlautbart: Andreas Rimkus, SPD, verwies darauf, „die Bedingungen für die KWK sind im Koalitionsvertrag fixiert“. Er sei in diesem Bereich sehr zuversichtlich. „Aber es ist fraglich, ob wirklich alle Bereiche des 100-Tage-Plus-Gesetzes bis Jahresende gelöst sein werden.“ Carsten Müller, CDU, betont:“ Eine Trennung des Themas KWK von den anderen im 100-Tagegesetz wäre aus seiner Sicht sinnvoll.“ Aber die Bedenken der SPD seien andererseits auch nachvollziehbar. Dr. Julia Verlinden, B90/Grüne, geht es darum, dass die Energiewende in Deutschland einigermaßen voran gehe. Sie fordert „ Wir möchten einen klaren Rahmen auch nach 2022 haben für die Dekarbonisierung von Fernwärmenetzen“.    

Prof. Dr. Marin Neumann, FDP, betont, das Ziel heiße „Netzdienlichkeit“. Wenn mit einer CO2-Bepreisung die Emissionen sinken, sind wir auf dem richtigen Weg. Ralph Lenkert, Die Linke, befürwortet die Einführung eines nationalen CO2-Preises, wenn auch die Importe belastet würden und Exporte freigestellt würden. „Ob CO2-Steuer oder Zertifikate mit Mindestpreis, kann diskutiert werden. Aber CO2 muss einen Preis bekommen“. Brosziewski, B.KWK, weist hin für das notwendige Gleichgewicht zu sorgen zwischen Anlagen im ETS (größer 20 MW Feuerungswärmeleistung) und kleineren. Andreas Rimkus, SPD, findet CO2-Preise richtig im non-ETS-Bereich, beginnend beim Verkehr.

Andreas Rimkus, SPD, fordert eine richtige Verlängerung des KWK-Ausbaus.“ Eine Verlängerung über 2030 würde ich empfehlen.“ Auch Prof. Neumann, FDP, hält eine Verlängerung über 2030 hinaus für richtig. Ralph Lenkert, Die Linke, fordert „Wir müssen von der Anlageneffizienz kommen zur Systemeffizienz, sonst sind die Anlagen nicht systemdienlich.“

Eine Zukunftsperspektive der KWK besteht in einer Symbiose mit den Erneuerbaren Energien. Die Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V., Dr. Simone Peter, erkennt die Perspektiven dieses Zusammenspiels: „Der B.KWK und der BEE gehen schon seit längerer Zeit gemeinsame Wege. Ich sehe Erneuerbare Energien und KWK als ideale Partner der Entwicklung der zukünftigen Energieversorgung.“ Frau Dr. Peters fordert verlässliche Rahmenbedingungen mit einem Zeit- und Mengengerüst für 2030 von der Politik. Aber auch von den Branchen erwartet sie Veränderungen „Wir brauchen die Kopplung der KWK mit den Erneuerbaren. Das bedeutet, die KWK muss flexibler werden“.

Der B.KWK-Kongress ist ein etablierter Branchetreff und widmete sich zum 10. Mal in Folge allen Themen rund um die Kraft-Wärme-Kopplung. Mit 120 Gästen aus der Energiewirtschaft, Politik und Wissenschaft feierte der B.KWK-Kongress sein 10. Jubiläum. Im Fachvorträgen wurden solche Themen wie innovative KWK, industrielle Anwendungen der KWK, CO²-Einsparung durch die KWK u.v.m. behandelt.

Über Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK)

Der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK) ist ein breites gesellschaftliches Bündnis von Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen zur Förderung des technischen Organisationsprinzips der Kraft-Wärme-Kopplung, unabhängig von der Art und der Größe der Anlagen, vom Einsatzbereich und vom verwendeten Energieträger. Der Verband wurde 2001 in Berlin gegründet und zählt mittlerweile 483 Mitglieder. Ziel ist dabei die Effizienzsteigerung bei der Energieumwandlung zur Schonung von Ressourcen und zur Reduktion umwelt- und klimaschädlicher Emissionen.

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