Mittelständler vernetzen sich, um Chancen in Wachstumsmarkt zu nutzen

Hufschmied ist selbst gut in der Luftfahrtindustrie vernetzt und hatte Andreas Gundel, Geschäftsführer des Clusters Aerospace im bavAIRia e.V., für den Impulsvortrag „Relevanz Drohnentechnologie“ gewonnen. Gundel machte den Teilnehmern bewusst, wie breit die Anwendungsmöglichkeiten und vielfältig die Bauformen von Drohnen sind. Er zeigte das Wachstumspotenzial auf und verdeutlichte, dass beim Thema Dual-Use häufig Wahrnehmung und tatsächlicher Bedarf auseinanderlaufen. Gundel sprach die Bedeutung innovativer Multimaterialmixes und neuer Bearbeitungslösungen an und leitete damit zu den praktischen Vorführungen im Hufschmied-Technologiezentrum über.

Effiziente Zerspanung

Wie sehr materialspezifische Werkzeuge von Hufschmied die Fertigung beschleunigen, wurde am Beispiel einer Bodenplatte aus Aluminium und an einer Ureol-Form zum Legen des CFK-Gewebes einer Nurflügler-Drohne gezeigt. Hierbei gab es neben der Zerspanung auch einen Einblick ins Ultraschallschneiden. Die Anlagen-Technologien, die für die Drohnenfertigung genutzt werden können, waren ebenfalls Thema des Vortrags von Wolfgang Hinz, Head of Sales Business Unit Composites & Surfaces bei KraussMaffei: „Innovative Leichtbau- und Faserverbundtechnologien für die Massenfertigung von Drohnen“. Neben flexibler Massenfertigung mit der Offenheit für schnelle Produktanpassungen nahmen auch in „Defense Applications“ des Vortragenden Florian Krebs vom DLR neue Materialien einen wichtigen Platz ein. So sprach er unter anderem über den Einsatz faserverstärkter Keramiken (z. B. C/C-SiC) im Hochtemperaturbereich, deren schwierige Nachbearbeitung auch ein wichtiger Entwicklungsschwerpunkt bei Hufschmied ist. Wo die Ansätze seines Unternehmens liegen, erläuterte Patrick Pulendran, Business Development Manager bei der Hufschmied Zerspanungssysteme GmbH.

Keine klassische Luftfahrtindustrie

Wie sehr sich die Entwicklung und Produktion von Drohnen von den Prozessen in der Aerospace-Branche unterscheidet, wurde im Vortrag „Luftfahrtproduktion im Zeitalter des Drohnenkriegs“ von Andreas Pilz, Key Account Director DACH der Skyeton Germany GmbH, klar. Lange Zertifizierungszyklen, geringe Fertigungsflexibilität und notwendige Anpassungen von EU-Regularien und Normen gilt es weiterhin zu meistern, um im globalen Wettbewerb nicht den Anschluss zu verlieren. Als Vertreter eines Unternehmens, das den von vielen Teilnehmern erwogenen Einstieg in die Drohnenproduktion schon erfolgreich absolviert hat, sprach Dr. Andreas Erber, Mubea Aviation GmbH, über „Hochvolumenproduktion für Composites“.

„Drohnen werden in großer Zahl für unzählige zivile und militärische Anwendungen benötigt, und das überwältigende Interesse an unserem Drone Day zeigt mir, dass viele Unternehmen die Herausforderung annehmen wollen“, sagt Christel Hufschmied, Geschäftsführerin der Hufschmied Zerspanungssysteme GmbH. „Wenn Technologien und Materialien der Luftfahrtbranche auf die Forderung nach extrem flexibler und kostengünstiger Massenproduktion stoßen, kommt den Produktionsverfahren eine Schlüsselstelle zu. Hier arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partnern an effektiveren und effizienteren Methoden.“