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Einleitung: Das unsichtbare Erbe von IT-Projekten
Technische Schulden begegnen uns in nahezu jedem digitalen Projekt – häufig erst dann, wenn es schmerzt. Langsame Release-Zyklen, hohe Wartungskosten oder stockende Innovationen sind oft Symptome eines Problems, das nicht primär im Code, sondern im Management verankert ist. Denn was als pragmatische Abkürzung im Projektalltag beginnt, entwickelt sich schnell zu einem schwer zu steuernden Risiko. Dieser Artikel beleuchtet, wie technische Schulden entstehen, welche Auswirkungen sie auf Organisationen haben und wie Projekt- und Change Management einen entscheidenden Beitrag zur Prävention und Auflösung leisten können.

Was sind technische Schulden – und woher kommen sie wirklich?
Der Begriff „technische Schulden“ wurde ursprünglich von Ward Cunningham geprägt, um zu beschreiben, dass eine schnelle, aber unsaubere Lösung kurzfristig Vorteile bringt, langfristig jedoch „Zinsen“ in Form von Mehraufwand kostet. Heute verstehen wir darunter eine Vielzahl von Versäumnissen, die nicht nur im Code, sondern auch in Prozessen, Architekturentscheidungen oder fehlenden Dokumentationen liegen.

Typische Ursachen aus Managementsicht:

  • Zeit- und Budgetdruck: Liefertermine priorisieren, kurzfristige Ergebnisse vor langfristiger Qualität
  • Unklare Anforderungen und fehlende Abstimmungen: Was nicht klar definiert ist, wird „irgendwie“ gelöst
  • Organisatorische Silos: Entwicklung, Betrieb und Fachbereiche agieren isoliert – technologische Entscheidungen bleiben unreflektiert
  • Fehlendes Bewusstsein: Technische Schulden gelten oft als rein technisches Problem und bleiben deshalb lange unadressiert

Symptome und Auswirkungen: Wenn Schulden zur Hypothek werden
Technische Schulden bauen sich schleichend auf, doch ihre Effekte sind messbar:

  • Erhöhte Wartungsaufwände und sinkende Produktivität der Teams
  • Geringere Innovationsfähigkeit, da Ressourcen für technische Reparaturen gebunden sind
  • Demotivierte Teams, die in einem instabilen System arbeiten müssen
  • Steigende Projekt- und Betriebskosten, oft erst Jahre nach Projektabschluss sichtbar

Besonders gefährlich: In großen Organisationen werden technische Schulden oft nicht als Risiko geführt – sie sind unsichtbar im Portfolio- und Risikomanagement.

Die Ausgangsbasis: Technische Schulden messbar machen
Bevor man technische Schulden aktiv managen kann, muss man wissen, wo man steht. Doch wie erhebt man etwas, das häufig nicht dokumentiert ist?

Methoden zur Erhebung:

  • Technische Assessments: Codequalität, Testabdeckung, Architektur-Reviews
  • Organisatorische Analysen: Wo wurden pragmatische Abkürzungen genommen? Welche Entscheidungspfade gab es?
  • Befragungen & Workshops: Das Wissen der Entwickler*innen und PMs ist oft der beste Indikator
  • Technical Debt Register: Systematische Erfassung mit Beschreibung, Risiko, Ursache, Priorität

Strategien zur Bewältigung: Change-Management statt Reparaturmodus
Der Abbau technischer Schulden ist kein IT-Fix, sondern eine Veränderung in Kultur, Prozessen und Steuerung. Projekt- und Change Management übernehmen hier eine zentrale Rolle. Erfolgreiche Strategien beinhalten:

  • Schulden als Teil der Projektplanung: Jede Iteration kann ein kleines Refactoring enthalten – geplant, nicht nebenbei.
  • Business Case für Qualität: Die Kosten technischer Schulden (z. B. Downtime, langsame Time-to-Market) müssen kommuniziert werden.
  • Stakeholder einbinden: Entscheidungsträger müssen verstehen, dass Schuldenmanagement eine Investition in Zukunftsfähigkeit ist.
  • Transparente Kommunikation: Schulden benennen, sichtbar machen – und über Fortschritte berichten.
  • Agile Einbettung: Backlogs und Sprintpläne sollten explizit Raum für technischen Schuldenabbau lassen.

Fazit: Wer technische Schulden ignoriert, zahlt doppelt
Technische Schulden sind keine rein technische Herausforderung – sie sind das Ergebnis von Entscheidungen auf allen Ebenen des Projekts. Projekt- und Change Manager spielen eine Schlüsselrolle dabei, sie frühzeitig zu erkennen, transparent zu machen und systematisch abzubauen.

Wer eine nachhaltige IT-Landschaft will, muss den Schulden den Kampf ansagen – nicht als einmalige Aufräumaktion, sondern als integralen Bestandteil guter Projektführung.

Alexander Weichselberger: „Sie möchten mehr darüber erfahren, wie technische Schulden aktiv und pragmatisch gemanagt werden können? Dann besuchen Sie meinen Vortrag – wir gehen gemeinsam den ersten Schritt zur Entschuldung.”

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