Leiwand, auf Hochdeutsch: toll, nennen die Wiener so etwas wie die Kursperformance, die der ATX 20 im ersten Quartal 2025 hingelegt hatte. Rund 17 Prozent an Wert hatte das wichtigste österreichische Börsenbarometer in diesem Zeitraum gewonnen – ehe das Börsenbeben als Reaktion auf die US-Zollpolitik im April auch bei österreichischen Aktien eine kräftige Korrektur auslöste.

Allzeithoch im März

In der jüngsten Börsenpanik in Vergessenheit geraten ist, dass die Wiener Börse erst vor rund einem Monat – genauer gesagt: am 6. März – eine neue Rekordmarke feierte. An diesem Tag schloss der ATX Total Return Index erstmals über der Marke von 10 000 Punkten. Dieser Wiener Börsenindex berücksichtigt wie der deutsche DAX auch die Dividendenausschüttungen. Und die fallen bei den österreichischen Blue Chips überdurchschnittlich hoch aus. Der Grund dafür ist die Branchenzusammensetzung des ATX: Banken, Versicherer, Immobilienkonzerne, Öl und Stahl sind hier sehr hoch gewichtet. Konzerne aus diesen Branchen schütten in der Regel hohe Dividenden an ihre Anteilseigner aus.

Treibende Kraft für den Höhenflug im ersten Quartal waren die steigenden Unternehmensgewinne im abgelaufenen Geschäftsjahr, insbesondere aber die verstärkt positiven Ausblicke auf 2025. Christoph Boschan, der Vorstandsvorsitzende der Wiener Börse, machte dafür eine Reihe von Faktoren aus. Ein Grund sei die wirtschaftliche Entwicklung im größten Nachbarland: „Das deutsche Konjunkturpaket und die Hoffnung auf ein Ende des Ukrainekriegs gaben dem österreichischen Aktienmarkt im ersten Quartal dieses Jahres Aufwind. Die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung können Wirtschaftswachstum ankurbeln, was wiederum dem gesamten Aktienmarkt Impulse verleiht.“ Gestützt wird diese Einschätzung durch die Tatsache, dass Deutschland für etliche Unternehmen in Österreich den vom Umsatz größten ausländischen Absatzmarkt bildet.

Österreichisches Mid-Cap-Universum

Vom geografischen Fokus ist bei den meisten mittelständischen Unternehmen Europa der größte Absatzmarkt, gefolgt von den USA und Asien. Firmen aus dem Maschinenbau, der verarbeitenden Industrie oder Chemie wären demnach am meisten von den Verwerfungen eines globalen Handelskonflikts betroffen. Ein weiteres Kennzeichen für das operative Geschäft vieler Firmen aus Österreich ist der ausgeprägte Fokus auf Osteuropa oder Südosteuropa. Regionen also, zu denen das Land aus den Zeiten der Habsburger Monarchie historisch gewachsene Wirtschafts- und Handelsbeziehungen aufgebaut hat. Dementsprechend hoch ist der Anteil an Umsätzen und Erträgen, den österreichische Firmen mit Kunden aus Ostmitteleuropa erzielen. Bei einzelnen Blue Chips liegt er bei bis zu 75 Prozent. Dieser spezifische Fokus zeigt sich bei der Ersten Group, der größte österreichischen Bank, auch darin, dass deren Aktie an den Börsen Wien, Prag und Bukarest gelistet ist.

Ein weiteres Kennzeichen des österreichischen Aktienmarktes ist der hohe Anteil an familiengeführten Unternehmen. Wie in Deutschland sind etliche dieser Firmen in ihren Marktnischen führend. Von ihrem Börsenwert sind diese Hidden Champions auf europäischer Ebene am ehesten im STOXX 600 angesiedelt. „In Deutschland sind sie anhand der Marktkapitalisierung und Größe der Unternehmen noch eher mit dem MDAX als dem DAX zu vergleichen“, erklärt der Wiener Börsenchef Boschan. Ein Blick auf die Top 5 beim Börsenwert zeigt, dass lediglich die Erste Group Bank und der Versorger Verbund mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 20 Milliarden Euro in der Gewichtsklasse der DAX-Konzerne mitspielen würden. Ende März betrug die Marktkapitalisierung aller in Wien gelisteten Unternehmen rund 141 Millionen Euro. Das ist weniger als DAX-Schwergewichte wie Siemens oder SAP auf die Börsenwaage bringen.

Rekordumsätze zum Auftaktquartal

Die Wiederentdeckung österreichischer Aktien ist damit zu erklären, dass immer mehr internationale Investoren in den letzten sechs Monaten wieder auf europäische Nebenwerte aufmerksam geworden sind, die deutlich niedriger als ihre US-Pendants bewertet sind. Vor dem Hintergrund dieses aufgehellten Marktumfelds hat die Wiener Börse im ersten Quartal 2025 deutlich gestiegene Umsätze verzeichnet. Die Umsätze aus Beteiligungswerten beliefen sich auf 18,5 Milliarden Euro und übertrafen damit den Vorjahreswert um rund 30 Prozent.

Für internationale Anleger bietet die Wiener Börse ein weites Universum an Aktien, die von der Marktkapitalisierung dem Small und Mid Cap Bereich zuzuordnen sind. Stand 31. März sind 933 Aktien am Wiener Börsenplatz handelbar, darunter 840 Wertpapiere von internationalen Unternehmen im Börsensegment global market. Bei den Anleihenlistings erreichte die Wiener Börse im Auftaktquartal 2025 mit 6094 neuen Listings einen neuen Rekordwert. In der Summe betreut der Börsenplatz Wien hier aktuell über 1100 Anleihe-Emittenten auf 42 Ländern. Innerhalb Europas ist er damit einer der aktivsten Anleihen-Listingplätze.

Eine weitere lukrative Einnahmequelle der Wiener Börse sind Daten- und IT-Dienstleistungen. Die Wiener Börse sammelt und verteilt Kursdaten und berechnet die wichtigsten Indizes für ein Dutzend Märkte der Region. Für die Börsen in Budapest, Laibach, Prag und Zagreb stellt sie auch das Handelssystem zur Verfügung. Darüber hinaus zählen die Prager Börse als fast 100%ige Tochter sowie Beteiligungen an Energiebörsen und Clearinghäusern zur Gruppe der Wiener Börse AG.

Erfolgreiche IPO-Premieren

Dass Wien auch als Plattform für Börsengänge von mittelständischen Unternehmen gut performt, haben die vergangenen Jahre gezeigt. Ein Highlight waren die 1,9 Milliarden Euro Bruttoemissionserlös, die das IPO der Finanzholding Bawag Group im Herbst 2017 in die Kassen spülte. Ein Börsengang mit der Large-Cap Gewichtsklasse könnte der Konzern Borouge Group International realisieren, der im März aus der Zusammenlegung der Anteile des Ölkonzerns OMV und der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) am Kunststoffhersteller Borealis und am Petrochemiekonzern Borouge entstand. Vom Unternehmen wird ein Listing an der Börse Abu Dhabi und der Wiener Börse inklusive ATX Aufnahme anvisiert.

Insgesamt 16 Unternehmen haben seit 2019 ihre Börsenpremiere in der Donaumetropole gefeiert, fünf davon im prime market. Das letzte Listing am Handelsplatz Wien fand im Februar dieses Jahres statt. Für Steyr Motors konnte das Timing nicht besser sein, denn nach dem erfolgreichen Börsenstart setzte die Aktie im Zuge der einsetzenden Börsenrallye bei Unternehmen mit dem Fokus Militär und Sicherheit zu einem Höhenflug an. Bleibt zu hoffen, dass die aktuelle Ausverkaufswelle an den Börsen bald wieder abebbt und Investoren wieder den Blick auf attraktiv bewertete Mid und Small Caps richten, wie sie die Wiener Börse in größerer Zahl bietet.

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