Die TX Logistik AG, eine Tochtergesellschaft der Mercitalia Logistics, hat die Übernahme der Exploris Deutschland Holding GmbH Hamburg, einem europäischen Schienengüterverkehrsunternehmen, abgeschlossen und wird damit zur zweitgrößten Güterbahn in Deutschland.

Nach der Unterzeichnung des Vorvertrags im vergangenen Juli wurde die Transaktion nach der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden nun finalisiert.

„Unser Spielfeld endet nicht an den nationalen Grenzen, sondern erstreckt sich über ganz Europa“, kommentierte Carlo Palasciano, Chief International Officer der Ferrovie dello Stato Italiane Group (FS). „Mit dem Abschluss dieser Transaktion kommen wir der Rolle, die der Geschäftsbereich Logistik als europäischer Logistikdienstleister spielen will, ein gutes Stück näher. Wir haben einen Wachstumskurs eingeschlagen, um das Volumen der auf der Schiene beförderten Güter dank immer leistungsfähigerer Anschlüsse an das nationale Netz und die europäischen Schienenkorridore zu erhöhen, die Integration der Verkehrssysteme Schiff-Schiene-Straße zu konsolidieren und eine wettbewerbsfähige Alternative zum Straßentransport in ganz Europa zu bieten.“

Mit dem Abschluss dieser Vereinbarung verfügt der Geschäftsbereich Logistik nun über eine Präsenz in 11 Ländern, auch über die Exploris-Gesellschaften, darunter Via Cargo, HSL Logistik und Delta Rail, und stärkt damit die Position der FS-Gruppe auf dem europäischen Markt, indem er den Verkehr von und nach Italien um neue Möglichkeiten erweitert, was auch den Import- und Exportdienstleistungen der italienischen Industrie zugutekommt.

Die internationalen Bahnverbindungen von Exploris, die stark auf den Ost-West-Verkehr ausgerichtet sind, ergänzen das Netz von TX Logistik, das bereits eine starke Präsenz entlang der europäischen Nord-Süd-Achse hat.
Das Dienstleistungsnetz von Exploris erstreckt sich über acht Länder (Deutschland, Polen, Belgien, die Niederlande, die Tschechische Republik, die Slowakei, Österreich und die Schweiz) und bietet zwölf Direktverbindungen. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Rangierdienste in Deutschland und Polen an und verfügt über ein eigenes Schulungszentrum für Personal.

Die Übernahme ist Teil der Strategie der FS-Gruppe, über Mercitalia Logistics zu einem Systembetreiber auf europäischer Ebene zu werden, der einen strukturierten Ansatz verfolgt, um internationale Frachtströme zu generieren, das Netzwerk zu erweitern und neue Synergien zu aktivieren. Die Transaktion ermöglicht es dem Geschäftsbereich Logistik, sein internationales Geschäft mit der Integration der beiden deutschen Unternehmen weiter auszubauen, die zusammen einen Umsatz von rund 500 Millionen Euro erzielen und insgesamt mehr als 1.000 Mitarbeitende beschäftigen. Dadurch erhöht sich die Gesamtzahl der Beschäftigten des Geschäftsbereichs Logistik in Europa auf über 6.000.

Dank dieser Vereinbarung stärkt Mercitalia Logistics seine Präsenz in Deutschland, der führenden Güterdrehscheibe in Europa. 2022 wurden dort ca. 386 Milliarden. Tonnen Güter auf der Schiene befördert (Quelle Destatis), was einem Marktanteil der Schiene von 19 Prozent entspricht. In Italien liegt dieser Anteil bei 11 Prozent und im EU-Durchschnitt sind es 17 Prozent. Außerdem entfallen auf die Länder, in denen Exploris tätig ist, 34 Prozent der Einfuhren und 26 Prozent der Ausfuhren Italiens.

Die FS-Gruppe betrachtet Europa als ihren Heimatmarkt, auf dem sie mit verschiedenen Unternehmen operativ tätig ist. Aktuell vertreten ist sie in Frankreich mit Trenitalia France und in Spanien mit Iryo im Hochgeschwindigkeitsverkehr, in Griechenland mit Hellenic Train im Stadt-, Vorort-, Mittel- und Fernverkehr, in Deutschland mit Netinera, einem regionalen Personenverkehrsunternehmen, im Vereinigten Königreich mit c2c und Avanti West Coast und in den Niederlanden mit Qbuzz, einem Straßenverkehrsunternehmen. Dazu kommt im Logistiksektor TX Logistik. Außerhalb Europas ist das Unternehmen seit langem in den Bereichen Engineering und Zertifizierung tätig. Die Entwicklung der internationalen Strategie sieht eine Steigerung des Konzernumsatzes von 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf rund 5 Milliarden Euro im Jahr 2031 vor.

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