Das Center für kommunale Energiewirtschaft stellt die aktualisierte Studie zur Wirtschaftlichkeit von Energieversorgern vor. Die Ergebnisse der Analyse zeigen eine durchwachsene Umsatz- und Ergebnisentwicklung der vier großen Energieversorger.

Vorläufige Berechnungen der AGEB zeigen im Vergleich zum Vorjahr einen um 2,7% rückläufigen Energieverbrauch in den ersten drei Monaten in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Vor allen bei Stein- und Braunkohle um ein Sechstel. Während Kernenergie (4 4 %), Mineralöl (+2,9 % und Erneuerbare (1,8 %) zunahmen.

8 KU

Bei den 8 KU (große kommunale Unternehmen) haben für 2018 inzwischen alle Unternehmen ihre Abschlüsse für 2018 veröffentlicht.

Obwohl der Umsatz bei MVV im Jahr 2018 um 3 % gesunken ist, konnte das bereinigte Ergebnis (EBIT) um 2 % gesteigert werden. Seit dem 01.10. 2018 bis 31.03.2019 hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum der Umsatz um 10 % und der Adjusted EBIT um mehr als ein Viertel (-28 %) verringert.

Bei den Stadtwerken München konnte der Umsatz von 7,2 Mrd. € auf 8,3 Mrd. € gesteigert werden. Der EBIT ist allerdings um 92 Mio. € auf 522 Mio. € zurückgegangen. Dies hing mit erhöhten sonstigen Erträgen des Vorjahres aus der Entkonsolidierung des Bayerngas Norge Teilkonzern und der Rückerstattung der Brennelemente-Steuer im Vorjahr von ca. 650 Mio. € zusammen.

Die Mainova konnte 2018 sowohl Umsatz (2,4 %) als auch das Ergebnis (EBIT + 16 %) leicht steigern.

Bei N-ERGIE ist zwar der Umsatz um 1 % gestiegen, das Ergebnis (EBIT) ist allerdings um knapp ein Drittel (-29 %) abgestürzt. Dies resultiert ausschließlich aus dem Rückgang der sonstigen Erträge, die im Vorjahr durch die Auflösung einer Rückstellung für Gerichtsverfahren um 52 Mio. € niedriger war. Wird das Ergebnis um diesen außerordentlichen Ertrag bereinigt, so beläuft sich der Rückgang auf -5,5 %.

Entega konnte den Umsatz 2018 um knapp 11 % auf 1,57 Mrd. € steigern. Der EBIT konnte mehr als verdoppelt werden (+121 %) Rheinenergie konnte der Umsatz um 9 % auf 4,3 Mrd. € steigern, der EBIT konnte nur um 1,4 % auf 185 Mio. € erhöht werden.

Die Stadtwerke Leipzig haben den Umsatz um 13 % auf 4,9 Mrd. € gesteigert, während das Ergebnis (EBIT) um 62 % auf 158 Mio. € aufgrund der Erhöhung der um 40 Mio. € erhöhten Gewinnabführung der Tochtergesellschaften. Ohne diese Erhöhung wäre das EBIR um 15 % gestiegen.

Die vier großen Energieversorger im ersten Halbjahr 2019

Für E.ON und RWE war das Jahr 2018 durch die Neuordnung ihrer Geschäftsfelder geprägt. Das erste Quartal 2019 wurde dadurch natürlich noch maßgeblich beeinflusst. Während RWE die Aktivitäten erneuerbarer Energien von E.ON übernommen hat, konzentriert sich E.ON mit der Übernahme der Netz- und Vertriebsaktivitäten von RWE stärker auf den Netzbereich.

E.ON konnte den Umsatz im ersten Halbjahr 2019 um 5 % auf 16 Mrd. € steigern, das bereinigte Ergebnis (EBIT) war im bereinigten Kerngeschäft allerdings um 12 % rückläufig. Wie bereits berichtet umfasst der Bereich Energienetze durch die Neuordnung 28 % des Umsatzes und über 70 % des EBIT. Eine Neuregelung der Netzgebühren stellt für E.ON ein erhebliches Risiko dar.

RWE hat noch keinen Halbjahresbericht für 2019 veröffentlicht. In einer Mitteilung vom 30. Juli wurde die Ergebnisprognose für 2019 auf 0,5 bis 0,8 Mrd. € (bisher: 0,3 bis 0,6 Mrd. €) erhöht. Im ersten Quartal hatte der Energiehandel ein außergewöhnlich hohes Niveau. Der Halbjahresbericht wird am 14. August die exakten Zahlen liefern.

Vattenfall konnte auch im ersten Halbjahr 2019 wieder kräftig zulegen. Der Umsatz stieg um 11 %, der EBIT um 12 %.  Die Umsatz- und Ergebnisverbesserungen werden auf die um 22 % höheren Spotpreise im ersten Quartal  in den skandinavischen Ländern zurückgeführt.

EnBW erwirtschaftete im ersten Halbjahr einen um 14,5 % höheren Umsatz von 11,5 Mrd. €. Das Ergebnis konnte nur um 4,2 % auf 572 Mio. € erhöht werden. Der Umsatzzuwachs resultiert vornehmlich aus dem höheren Handelsgeschäft. Der Anteil der Netze am EBITDA ist weiter von 52,4 % auf 56,4 % angestiegen.

Bei zwei der großen deutschen Energieversorger ist der Netzbetrieb inzwischen die wichtigste Ertragssäule geworden, die knapp zwei Drittel des Ergebnisses erwirtschaftet.

Das Center für kommunale Energiewirtschaft am INeKO, einem Institut an der Universität zu Köln, hat anhand der veröffentlichten Jahresabschlüsse aus 2017/18 von insgesamt 556 Energieversorgungsunternehmen und 194 Netzgesellschaften zwei aktualisierte Studien veröffentlicht. Dabei wurden neben den Abschlüssen der Unternehmen auch die Sparten Strom und Gas einer Analyse unterzogen. Die Analyse umfasst die wichtigsten 40 Kennzahlen und Daten zur Bewertung der Wirtschaftlichkeit. Dabei werden innerhalb der Unternehmensgrößen Durchschnittszahlen ermittelt und die Kennzahlen der Unternehmen übergreifend verglichen.

Anmerkung:

Folgende Abschlüsse der Energieversorger sind aktuell zugänglich:

  • Die Großen 4 – Bericht 2018
  • 8 KU – Jahresabschlussbericht 2017 (z.T. 2018)
  • Rest – Jahresabschlussbericht 2017
Über INeKO – Benchmarking Center Europe

Das Benchmarking Center Europe ist ein Bereich des INeKO – Institut an der Universität zu Köln, es führt Benchmarkingvergleiche für Unternehmen und staatl. Institutionen durch. Durch die Kooperation mit APQC steht uns die größte Benchmarkingdatenbank der Welt zur Verfügung. Mit weltweit über 15.000 Benchmarkingstudien in nahezu allen Branchen werden Kennzahlenvergleiche für nahezu alle betrieblichen Prozesse durchgeführt.

Für die Energiewirtschaft wurde das Center für kommunale Energiewirtschaft gegründet. Es versteht ich als eine Forschungseinrichtung und Partner der kommunalen Energieversorger. Bisher wurden u.a. Benchmarkingvergleiche der Energieversorger sowie der Netzgesellschaften durchgeführt. Weitere Studien zum Marketing und Produktbundling, zu den Berichtspflichten zur Führung von Energieversorgungsunternehmen wurde bereits durchgeführt.

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