Damit es dir nicht so geht, oder langfristig vielleicht doch so geht, wie einem verzweifelten Vorstands-Assistenten, berichte ich dir hier seine Geschichte:

Der 46-jährige Mann klagte mir nämlich ziemlich resigniert und verbittert, nach 15 Jahren Tätigkeit für seinen Vorstand sei der jetzt überraschend in den Vorruhestand gegangen und hätte nichts mehr für ihn getan. Er sei immer davon ausgegangen, dass der als sein langjähriger Förderer ihm noch eine gute Führungsposition vermitteln würde. Aber das sei nicht passiert und da stehe er nun ziemlich ratlos.

Zweierlei fiel mir auf:

  1. Der 46-jährige Mann verhielt sich so schüchtern und ängstlich wie ein 25-jähriger. Er hatte das Selbstbewusstsein eines sich verloren fühlenden verzweifelten jungen Mannes, der von einem Gönner gefördert worden war und diesen nun verloren hatte.
  1. Er hatte seinem Vorstand in den letzten 15 Jahren bei allen Themen zugearbeitet, ihn vielfach begleitet oder sogar vertreten, und hatte damit eine langjährige Lehre absolviert. Eigentlich könnte er in der Lage sein, alles zu tun, was ein Vorstand tun muss, und selbst Vorstand sein.

Ich wies ihn auf beides hin und wir veränderten sein Selbstbild:

– „Ich kann Vorstand!“ 
– „Ich bin jetzt erwachsen und selbst für mich verantwortlich“
– „Ich befördere mich jetzt selbst!“

Er beschloss darauf hin, sich nicht nach einem neuen Förderer umzuschauen, sondern sich aktiv anderswo auf einen Vorstandsposten zu bewerben. Tatsächlich wurde er schon in der ersten Firma, bei der er sich bewarb, engagiert und war dort zwei Jahre später sogar Vorstandsvorsitzender. 

Damit hatte er einen wichtigen autonomen Schritt getan und sofort eine positive Resonanz erhalten.

Gegenteiliges Verhalten beobachte ich häufiger: In vielen Firmen werden Mitarbeiter oft über Jahre bis Jahrzehnte hingehalten, vertröstet, mit nicht eingehaltenen Versprechungen „motiviert“ oder besser gesagt „manipuliert und verarscht“, und sind so naiv und geduldig, bis sie vor lauter Frustration und innerem Widerstand krank werden oder einen Burnout erleiden. Selbst Krankenkassen sehen die Ursachen für Burnouts mittlerweile zu 80 Prozent durch Sinnentleerung und inneren Widerstand begründet, und nicht durch zu viel Arbeit. Nun sind aber eben nicht nur Firmen und Chefs dafür verantwortlich, wenn große Systeme langsam arbeiten, sondern auch die Mitarbeiter, die ihre eigene Geschwindigkeit auf die solcher Konzernstrukturen herunterfahren und in erster Linie abwarten und aushalten, was ihnen zugemutet wird.

Sein Leben in die eigenen Hände zu nehmen, ist etwas anderes. Dazu braucht es ein klares Selbstbewusstsein. Die Selbstentwicklung bis dahin ist allerdings nicht in erster Linie Karriereentwicklung, sondern Arbeit an den inneren Voraussetzungen dafür. Dabei geht es um:

– ein positives Selbstbild,
– klare Lebenswerte und Ziele,
– Maßstäbe und Grundsätze
– klare persönlich Grenzen
– Selbstvertrauen
– innere Stabilität,
– den klaren Willen, tatsächlich den eigenen Weg zu gehen.

Am Ende deines Lebens zählt nichts anderes als: Bist du deinen eigenen Weg gegangen? Oder hast du dich davon abbringen lassen? Hast du dich aufhalten und verzögern lassen? Hast du dich überladen oder von anderen überlasten lassen?

Rücksichtnahme und Flexibilität eingeschlossen, hast du das Recht deinen eigenen Weg mit Lust und Leichtigkeit zu gehen und andere einzuladen mitzugehen und dich zu begleiten. Sie dürfen dich inspirieren noch bessere Wege gemeinsam zu entdecken und zu gehen, aber in allem muss es immer auch dein innerlich als dein eigener Weg empfundener Weg sein, den du gehst. Nur dann behältst du deine Motivation und deine Kraft.

In meinem Seminar „Selbstmanagement und Eigenmotivation“ erarbeiten wir diese Voraussetzungen für dich.

In unserer Gruppe: „Der Weg des Helden – eine Seelenreise für Männer“ erarbeiten und verinnerlichen wir diese inneren Voraussetzungen während zwei Jahren in sieben Modulen.

Darin erarbeiten wir die sieben Hauptkompetenzen (Archetypen) männlicher Reife und bilden einen unterstützenden und ermutigenden Kreis von Freunden und Begleitern auf diesem Weg. Das Programm und die Termine dazu kannst du hier anfordern: kontakt@winfried-prost.de

Über Akademie für Ganzheitliche Führung

Winfried Prost ist Gründer und Leiter der Akademie für Ganzheitliche Führung und Coaching in Köln und Zürich.
Er hat in über 30 Jahren 49 Bücher verfasst, etwa 2000 Kommunikations-, Verhandlungs-, Führungs- und Selbstführungsseminare durchgeführt und zirka 18.500 Führungskräfte in Einzelcoachings beraten. Er arbeitet effizient sowie ziel- und lösungsorientiert und engagiert sich für eine gesunde Lifebalance seiner Gesprächspartner. Seit 2017 ist er in die Liste der TOP 100 Excellent Trainer Deutschland/Österreich/Schweiz aufgenommen.

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