Positive Rückmeldungen erhielt das Aachener Leistungszentrum am 16. April 2019 vom fünfköpfigen Gutachter-Gremium, das die Fraunhofer-Gesellschaft zur Evaluierung gebeten hatte: Seit knapp drei Jahren arbeitet ein Team aus Forschern der Aachener Fraunhofer-Institute an der Entwicklung eines einheitlichen Vorgehens zur Verarbeitung von Produktionsdaten. Die Empfehlung der Gutachter stellt nun die Weichen für eine weitere Förderphase.

»Über unsere Empfehlung für eine weitere Förderung des Leistungszentrums müssen wir nicht lange diskutieren«, lobte Gutachter Dr. Hans-Otto Feldhütter, Direktor Geschäftsmodelle bei der Fraunhofer-Gesellschaft, am Nachmittag die Ergebnisvorstellung des Leistungszentrums. Es sei nur schwer vorstellbar, die Arbeiten zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter fortzuführen. Das Aachener Forschungsprojekt, das im Jahr 2016 mit einem Budget von insgesamt 6,4 Millionen Euro in Aachen gestartet wurde, leiste bereits heute einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung und Vernetzung der Produktion.

Der Aufgabe, eine offene Forschungsplattform und Testumgebung für die Industrie zu entwerfen, in der neue Konzepte einer digitalisierten Produktion erforscht und praxisnah erprobt werden können, seien die drei Institute erfolgreich nachgekommen. Industriepartner aus dem Umfeld von IT-Systemanbietern, Anlagenherstellern und produzierenden Unternehmen haben sich dem Leistungszentrum im Rahmen einer offenen Forschungscommunity angeschlossen und gewährleisten zusätzliche Praxisrelevanz.

Gremium aus externen und internen Gutachtern bestätigt Zukunftsfähigkeit

Neben den beiden internen Gutachtern der Fraunhofer-Gesellschaft, Dr. Hans-Otto Feldhütter und Dr. Annkatrin Sommer, Forschungskoordinatorin bei Fraunhofer, waren als externe Sachverständige auch Roland Bähr (Leiter Geschäftsentwicklung Forschung & Technologie der Airbus Operations GmbH), Dr. Roland Heinz (Gründungsförderung, Strascheg Center for Entrepeneurship der Hochschule München) und Fritz Rötting (Geschäftsführer der IHK Aachen) um ihre Einschätzung gebeten worden. Als Vertreter des Landes Nordrhein-Westfalen begleitete außerdem Hartmut Pausewang, Referatsleiter im NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft, die Vorstellung des Leistungszentrums und die anschließende Entscheidungsfindung der Begutachtenden.

In den vier Kategorien »Profil und Umsetzung«, »Standort und Wirkung«, »Transfer und Nachhaltigkeit« sowie »Stragegie und Perspektive« überprüften die Gutachter das Leistungszentrum anhand von jeweils fünf zentralen Fragen. Die Ergebnisse waren in allen Kategorien deutlich überdurchschnittlich: Besondere Anerkennung erhielten die Aachener Institute für ihre gute Koooperation mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik und die hohe Zufriedenheit der Industriepartner. Auch die klare thematische Ausrichtung des Leistungszentrums und, damit verbunden, die gute Sichtbarkeit am Standort sowie das Potenzial zur überregionalen Vernetzung hoben die Gutachter lobend hervor. »Mit seiner sehr zielgerichteten und zukunftsweisenden Themenausrichtung und Projektarbeit ist das Aachener Leistungszentrum ein Beispiel für eine äußerst gelungene Realisierung dieses Formats«, fasste Dr. Annkatrin Sommer das Ergebnis der Begutachtung zusammen. Folgen nun das Land Nordrhein-Westfalen und der Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft der Empfehlung des Gutachtergremiums und wird der Förderantrag positiv entschieden, steht der Fortführung des Leistungszentrums nichts mehr entgegen.

Wachsende Forschungscommunity zur Weiterentwicklung von Digitalisierungs- und Vernetzungstechnologien

Zusätzlich zur Fortführung des Leistungszentrums, das in der ersten Phase bereits mit einem Budget von insgesamt 6,4 Millionen Euro gestartet und durch die Fraunhofer-Gesellschaft und das Land Nordrhein-Westfalen gefördert wurde, arbeiten die drei Fraunhofer-Institute für Lasertechnik ILT, für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME und für Produktionstechnologie IPT jetzt noch weiter an der Verstetigung der Zusammenarbeit mit der Industrie: In der neu gegründeten Forschungscommunity des International Center for Networked, Adaptive Production, kurz: ICNAP, haben sich bereits heute 17 international agierende Unternehmen wie ABB, Atlas Copco, Ericsson, MTU Aero Engines und Zeiss eingefunden, um gemeinsam Produktionssysteme und Wertschöpfungsketten im Sinne der Industrie 4.0 zu entwickeln und anhand konkreter Fertigungsaufgaben zu validieren.

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