Wie eine Fata Morgana ragt der grau glänzende Monolith aus dem flirrenden Wüstensand. Nähert man sich der skulpturalen Anlage, stellt man jedoch schnell fest, dass die Erscheinung ganz real ist. Das imposante Kulturzentrum King Abdulaziz Center for World Culture (kurz: Ithra, zu Deutsch „kulturelle Bereicherung“) in Dhahran, Saudi-Arabien, vereint vier Museen, eine Bibliothek, ein Kino, ein Auditorium für 930 Besucher und mehrere Ausstellungshallen unter einem Dach. Es schafft so die Plattform für eine breite Palette an Veranstaltungen. Der Bauherr Saudi Aramco – eine der größten Erdölfördergesellschaften der Welt – verfolgt damit das Ziel, die kulturelle Entwicklung im Königreich mit einer großen Vielfalt an Angeboten zu fördern.

Der Siegerentwurf für das Bauwerk stammt aus dem Jahr 2007 vom norwegischen Architektenbüro Snøhetta. Den Grundstein legte das Staatsoberhaupt am 20. Mai 2008. Nach einer Bauzeit von 10 Jahren ist das Zentrum nun in seiner ganzen Pracht fertiggestellt.

Für das Museums-Design im Ausstellungsbereich Gallery 4 zeichnete mit Generalplanung, Ausstellungskonzeption und -gestaltung sowie Szenografie das Atelier Brückner aus Stuttgart verantwortlich. Wie in dem Klassiker der Weltliteratur „Tausendundeine Nacht“ inszenierte Brückner in der Gallery 4 viele einzigartige Geschichten zur Entstehung, Geografie, Natur, Wirtschaft und Lebenskultur Saudi-Arabiens. Die effektvolle Umsetzung des Innenausbaus sowie die ausgefallenen Ausstellungsmöbel aus Mineralwerkstoff übernahm die Rosskopf + Partner AG in Obermehler vom britischen Museumsausstatter Beck Interiors Ltd. Der Thüringische Mineralwerkstoffspezialist vergab die Konstruktion und Gesamtprojektleitung für die Umsetzung an das Dresdner Unternehmen 5D Engineering GmbH.

Die Ausstellungsräume der Gallery 4 mit acht thematischen Zonen präsentieren den Brückenschlag zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Saudi-Arabiens. Die unterschiedlichen Zeitachsen werden dabei mittels einer geschwungenen Wandverkleidung, sogenannte Ribbon Walls (Wandvorsprünge), aus großflächigen Mineralwerkstoffbändern miteinander verknüpft. Die Geometrie mit ihren organischen Formen stellt dabei eine Besonderheit dar: Die gesamte Installation besitzt kaum rechte Winkel. Gleichzeitig gehen die von Rosskopf + Partner gefertigten Teile nahtlos in die Elemente anderer Gewerke über.

Aus Hunderten von Einzelelementen  aus Mineralwerkstoff entstanden die homogenen Wandverkleidungen. Sie verbinden sich harmonisch mit gepolsterten Sitzelementen aus Leder und Handläufen aus farbigem Mineralwerkstoff. Vorsprünge ragen als kantenlose Übergänge in die nächste Themenzone. Dafür wurden insgesamt mehr als 900 m² Rohmaterial Mineralwerkstoff verarbeitet. Für die Unterkonstruktionen der Wände aus 440 Platten verwendete das Rosskopf + Partner-Team schwer entflammbare MDF-Material in B1-Qualität. Auf diesen Platten sind die Biegeteile aus Mineralwerkstoff befestigt und akribisch verbunden.

Leicht und spielerisch wird mit indirekter LED-Beleuchtung und Diffusoren aus Gewebestreifen die organische Linienführung der Mineralwerkstoffbänder unterstrichen. Fast alle Wand- und Deckenflächen mit Stufung sind so indirekt beleuchtet. In die Wandbänder fügen sich Leuchtkästen, Vitrinen und farbige Sockel je nach Themenraum.

Die Mineralwerkstoff-Spezialisten fertigten nach ausgefeilten Konstruktionen auch exklusive Ausstellungsmöbel wie Sitzgelegenheiten, topografische Modelle und eindrucksvolle Präsentationselemente.

Das Modell „Mountain Topography“ zeigt z. B. die Topografie Saudi Arabiens. Der Ausstellungstisch erforderte schon bei der Formherstellung großes handwerkliches Know-how. Das Relief musste wie aus einem Guss wirken. Viele Platten der gleichen Farbe wurden dafür übereinander verklebt und so bearbeitet, dass keine Frässpuren sichtbar sind.

Drei präzise eingepasste Monitore ermöglichen den Besuchern auf dem dynamisch geformten RFID-Table eine interaktive Kommunikation. Die beiden Flügel des Tisches ragen weit über den Sockel hinaus. Dabei mussten die Enden trotzdem stabil bleiben. Hierfür wurde die Unterkonstruktion statisch berechnet. Für den schnellen Servicezugriff ist auf der Unterseite des Tisches eine gebogene Revisionsklappe integriert.

Ähnliche Ansprüche stellte der Bau des sogenannten „Scrapbook Table“. Auf einem ausgeformten aufgeschlagenen Buch werden unterschiedliche Seiten projiziert. Die Verbindung zwischen der Oberfläche aus weißem und dem Sockel aus dunklem Mineralwerkstoff sind nahtlos mit fließenden Kanten gestaltet. Integrierte lederbezogene Sitzflächen laden hier zum Verweilen ein.

Der Central Interactive Table „Into the Future“ mit wechselnden Materialien und Farben zwischen Deckfläche und Seitenflächen dient als Fläche zur Projektion verschiedener Zukunftsszenarien. Präzise wurden verschiedene Technikelemente in die Möbel verbaut. Lichtinstallationen und Ventilatoren, die Wind simulieren, mit fließenden Materialübergängen wurden beim „Reading the Landscape“ oder dem „Shifting Sands“ realisiert. Sie geben den interaktiven Installationen eine dynamische äußere Formensprache.

Alle gefertigten Teile wurden in Obermehler zunächst für die einzelnen Ausstellungsbereiche zusammengebaut, wieder zerlegt, und genauestens für die Montage beschriftet. Für die erste Abnahme reiste auch eine Delegation des saudi-arabischen Auftraggebers nach Thüringen. In einer Halle wurde dazu eine komplette Ausstellungszone aufgebaut, erinnert sich Michael Peterseim, der von Anfang an dem Projektteam bei Rosskopf + Partner angehörte. „Die Kunden waren bei dieser Präsentation so beeindruckt und begeistert von unserem Können, dass alle folgenden Abnahmen nur noch fernmündlich und mit Fotos ausreichten“, erinnert er sich.

Von Obermehler gingen 113 große Sonderpaletten mit allen Teilen auf die Reise und wurden in 15 Container nach Saudi-Arabien verschifft.

Michael Peterseim und sein Montageteam setzten das gigantische Puzzle in der Gallery 4 in insgesamt 24 Wochen wieder zusammen. Millimetergenau mussten alle Einzelteile gefügt werden, was bei einer noch nicht voll funktionsfähigen Klimaanlage und den auftretenden Temperaturschwankungen nicht immer ganz einfach war. Zu große Schwankungen hätten Risse in den Fugen zur Folge gehabt.

Die Zusammenarbeit der zum großen Teil aus Europa stammenden Firmen in Dhahran beschreibt er als sehr spannend und überaus kollegial. Dabei profitierte man vom gegenseitigen Können. „Ein belgisches Team wollte, dass wir unsere Mineralwerkstoffteile wieder abbauen, um ein gekrümmtes Glas einbauen zu können. Aber wir haben gemeinsam einen Weg gefunden, wie das auch ohne Abbau funktionierte“, ist er noch heute von dieser finalen Projektphase begeistert.

Als anspruchsvollste Aufgabe beschreibt Michael Schob von 5D Engineering die aufwendigen, durch die Projektgröße bedingten, Abstimmungen mit dem Auftraggeber, die Vorbereitungen der Montage in Deutschland und die Installation in Saudi-Arabien selbst. Technisch herausfordernd war zu Beginn des Projektes die Umsetzung des Entwurfes als 3D-Flächenmodell in baubare und montierbare Einzelsegmente. Für die Montage hatte der Konstruktionsexperte dann speziell für dieses Projekt ein neues System des Einmessens entwickelt. „Mit drei Fixpunkten ermöglicht dieses, Bauteile im freien Raum millimetergenau zu positionieren und entsprechend präzise einzupassen“, erklärt Michael Schob, der die Montage über die gesamte Zeit begleitete.

Die Rosskopf + Partner AG ist sehr stolz darauf, dass ihre Kompetenzen im Museumsbau zu diesem gigantischen Projekt in dem Wüstenstaat beigetragen haben. Helmut Roßkopf, Vorstand der Rosskopf + Partner AG, fasst das Projekt zusammen: „Die herausragende Handwerkskunst unserer Mitarbeiter wurde durch eines der spektakulärsten Projekte in unserer Firmengeschichte erneut beflügelt. Das Team um Michael Schob von 5D Engineering und Michael Peterseim aus unserem Unternehmen hat es mit Bravour gemeistert und ist mit der Aufgabe über sich hinausgewachsen.“ Das sieht auch der Bauherr so.

Jens Kolm hielt für Saudi Aramco in der Rolle des Bauherrn alle Fäden während der Bauphase in der Hand. „Ich bin sehr stolz auf dieses Projekt“, sagt er nach der Fertigstellung der Gallery 4 – Arabian Journeys. „Das Rosskopf + Partner-Team hat wesentlich dazu beigetragen, die ambitionierten und innovativen Ideen der Planer in die Realität umzusetzen. Die Mineralwerkstoff-Arbeiten sind ein Benchmark im modernen Innenausbau und zeigen das hohe ästhetische Verständnis und handwerkliche Können der Thüringer Spezialisten“, lobt er die Umsetzung.

Für die Gallery 4 im King Abdulaziz Center setzte Rosskopf + Partner ausschließlich Mineralwerkstoff ein. Das Material, besteht aus einer Acrylmasse, abgebunden mit natürlichen Mineralien (ca. 75 Prozent) und Farbpigmenten. Es ist einfach zu bearbeiten und überaus langlebig. Durch seine porenlose Struktur ist es leicht zu reinigen und kann bei Kratzern immer wieder abgeschliffen werden. Das macht Mineralwerkstoff zur ersten Wahl für Planer und Architekten im Museumsbau.

Das Projekt in Zahlen:

Fertigungszeitraum:
1 Jahr

Montagedauer:
24 Wochen

Unterkonstruktionen der Wände:
440 MDF-Platten in B1-Qualität

Material:
Mineralwerkstoff
ca. 900 m² (490 Platten) Rohmaterial
318 Biegeformen

Transport:
13 a 40-Fuß-Container sowie 2 a 20-Fuß-Container
113 Sonderpaletten

Projektbeteiligte:

Bauherr
Saudi Aramco
P.O. Box 5000
Dhahran 31311
Saudi Arabien

Architekt/Planer
ATELIER BRÜCKNER GmbH
Krefelder Straße 32
70376 Stuttgart
Deutschland
+49 711 500077-0
atb@atelier-brueckner.com

Auftraggeber/Generalunternehmer Innenausbau
Beck Interiors Ltd.
Victory House
Cox Lane
Chessington
Surrey KT9 1SG
United Kingdom
+44 20 8974 0500
mail@beckinteriors.com

Konstruktion/Projektleitung
5D Engineering GmbH
Moritzburger Weg 67
01109 Dresden
+49 351 883410-0
info@5d-engineering.com

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Über die ROSSKOPF + PARTNER AG

Rosskopf + Partner ist Ansprech- und Umsetzungspartner für innovative Oberflächenmaterialien. Architekten, Planer, Bauherren, Verarbeiter sowie der Küchen- und Badhandel profitieren von der jahrzehntelangen Erfahrung und Kompetenz des Unternehmens – von der Beratung über das Engineering, die Fertigung und die Montage bis hin zur reinen Distribution der Materialien. Mit über 210 Mitarbeitern an zwei Produktionsstandorten in Sachsen und Thüringen gibt Rosskopf + Partner Ideen ihre Form: Aus Mineralwerkstoffen, Quarzstein, Porzellankeramik und Naturstein entwickeln Ingenieure, Verarbeitungs- und Montage-Experten maßgeschneiderte Oberflächen-Lösungen. Ob in Einzel- und Serienfertigung, ob industriell oder handwerklich – immer mit dem Ziel, Visionen perfekt in Form zu bringen.

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