Die B. Braun Melsungen AG hat das Geschäftsjahr 2018 mit einem Gesamtumsatz von 6.908 Millionen Euro (Vorjahr: 6.789 Millionen Euro) abgeschlossen. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent (währungsbereinigt +5,3 Prozent). Das EBITDA lag mit 952,5 Millionen Euro 3,3 Prozent unter dem Vorjahr.

“Im Geschäftsjahr 2018 konnten wir den Umsatz abermals steigern und lagen mit 5,3 Prozent zu konstanten Wechselkursen im angestrebten Zielkorridor von 5 bis 7 Prozent. Wir sind organisch weiter gewachsen und verzeichnen insgesamt einen zufriedenstellenden Geschäftsverlauf“, sagte der Vorstandsvorsitzende Prof. Heinz-Walter Große während der Bilanzpressekonferenz am Freitag, dem 22. März. „Unser Ergebnis ist hinter den Erwartungen zurück geblieben“, betonte Große. Grund dafür waren Währungskursveränderungen, die das Ergebnis mit mehr als 100 Millionen Euro belasteten. Zudem gab es zusätzliche Kostenbelastungen aus der Inbetriebnahme neuer Fertigungen und steigender regulatorischer Anforderungen. Große präsentierte die Kennzahlen des Geschäftsjahres 2018 gemeinsam mit Anna Maria Braun, Vorstand für die Region Asien-Pazifik und designierte Vorstandsvorsitzende, sowie Finanzvorstand Dr. Annette Beller.

Die B. Braun-Sparten: Weiter dynamisches Wachstum bei B. Braun Avitum und Aesculap
Alle vier Sparten des B. Braun-Konzerns trugen zum Umsatzwachstum bei. Hospital Care und OPM wuchsen moderat, ein besonders dynamischer Geschäftsverlauf war bei den Sparten Aesculap und B. Braun Avitum zu verzeichnen.

Die größte Sparte Hospital Care behauptete sich im schwierigen Umfeld und steigerte den Umsatz auf 3.131 Millionen Euro. Dies entspricht einem Plus von 0,5 Prozent zum Vorjahr (4,7 Prozent zu konstanten Wechselkursen). Sehr gut entwickelten sich Russland, die Tschechische Republik, die Slowakei, die Niederlande, Großbritannien sowie das Direktgeschäft im Nahen und Mittleren Osten. Ein starkes Wachstum wurde in den Bereichen „Compounding“ zur Herstellung von kundenspezifischen Lösungen für die klinische Ernährung sowie automatische Infusionspumpen erzielt. Auch der Absatz von Produkten aus dem Bereich der Regionalanästhesie wurde gesteigert. Zahlreiche Launches neuer Produkte unterstützten das Wachstum: zum Beispiel konnte mit der Weiterentwicklung eines neuen Infusionspumpensystems, der Compact Plus, ein flexibles und vernetzbares System an den Markt gebracht werden. Es zeichnet sich besonders durch seine intuitive Bedienbarkeit, hohe Robustheit und farbkodierte Medikamentendatenbank aus, die eine sichere Anwendung ermöglichen und gleichzeitig ökonomischen Zielen gerecht werden. Als Portfolioergänzung führte die Sparte zudem Ibuprofen-Präparate als „Ready-to-use“-Produkt sowie Viant, ein neues parenterales Multivitaminpräparat, im Markt ein.

Die Sparte Aesculap erwirtschaftete im Berichtsjahr einen Umsatz von 1.824 Millionen Euro (Vorjahr: 1.786 Millionen Euro) und lag somit 2,1 Prozent über dem Vorjahr (zu konstanten Wechselkursen 5,3 Prozent). Die wesentlichen Wachstumstreiber waren China, Deutschland, Russland, Spanien, USA und Polen. Zusätzliche Wachstumsimpulse kamen vor allem aus Argentinien, Australien, Vietnam, Mexiko und der Türkei. Sehr erfreulich entwickelte sich das Produktgeschäft in den Bereichen Angioplastie, Endoskopie, Nahtmaterial, High Speed Power Systems sowie Access Ports. Hierzu trugen auch Produktneuheiten wie Ennovate bei, ein Pedikelschrauben-System, das in der Wirbelsäulenchirurgie eingesetzt wird oder das Highspeed Motorensystem für die Neuro-und Wirbelsäulenchirurgie, ELAN 4. Zudem ist die Ausweitung des Angebotes im Rahmen von Dienstleistungen und digitalen Produkten zu erwähnen, die den strategischen Ansatz der Systempartnerschaft vorantreiben.

Die Sparte Out Patient Market (OPM) erreichte einen Umsatz von 841 Millionen Euro (Vorjahr: 828 Millionen Euro) und erzielte damit eine Steigerung von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr (zu konstanten Wechselkursen 4,3 Prozent). Ein starkes Umsatzwachstum konnte in den USA erzielt werden, aber aufgrund der Kursentwicklung des US-Dollars fällt die Steigerung in Euro deutlich geringer aus. Wachstumstreiber waren zudem China, Großbritannien und die Tschechische Republik. In Deutschland entwickelte sich der in 2017 erworbene Fachhändler und Dienstleister B. Braun prolabor sehr gut.

Die Sparte konzentrierte sich auf die kontinuierliche Weiterentwicklung der Produktbereiche Urologie, Stomaversorgung, Händedesinfektion und Wundversorgung. So konnte im Berichtsjahr die verbesserte

Version des Einmalkatheters ActreenR Hi-Lite zur Marktreife gebracht werden, der diskret transportierbar ist und verbesserte Anwendungsmerkmale aufweist.

Der Umsatz der Sparte B. Braun Avitum steigerte sich im Berichtsjahr um 4,9 Prozent (zu konstanten Wechselkursen 8,4 Prozent) auf 1.082 Millionen Euro (Vorjahr: 1.031 Millionen Euro).

Der Betrieb von weltweit 400 Dialysezentren, in denen nahezu 32.000 Patienten versorgt werden, entwickelte sich positiv, vor allem durch Akquisitionen in Portugal, Australien, Neuseeland sowie durch Erweiterung des Kliniknetzes in Russland, der Tschechischen Republik und der Schweiz.

Im Produktgeschäft erreichte die Sparte eine gute Umsatzentwicklung bei Verbrauchsprodukten und Dialysemaschinen. 2018 stand vor allem die Steigerung der Behandlungsqualität und Effizienz im Bereich der extrakorporalen Blutbehandlung im Mittelpunkt. Dabei lag der Fokus auf der  Erweiterung der Funktionalitäten des Akutsystems Omni sowie auf dem neuen Hämodialysesystem Dialog IQ. Diese zeichnen sich durch zahlreiche Optimierungen im Bedien- und Patientenkomfort sowie der konsequenten Umsetzung wirtschaftlicher und medizinischer Ansprüche aus. Im Bereich Serviceprovider konnte B. Braun Avitum für Deutschland ein innovatives Konzept für die Hämodialysebehandlung von chronischen Patienten im eigenen häuslichen Umfeld einführen. Dieses Konzept wird durch eine Cloud-basierte Lösung unterstützt, die alle datenschutzrechtlichen Anforderungen erfüllt.

Die Entwicklung in den Regionen
In Deutschland konnte trotz eines sehr wettbewerbsintensiven Umfelds eine erfreuliche Umsatzsteigerung um 2,5 Prozent auf 1.163 Millionen Euro erzielt werden.

Europa (ohne Deutschland) erreichte zu konstanten Wechselkursen eine sehr gute Umsatzsteigerung von 7,1 Prozent auf 2.274 Millionen Euro, entsprechend einem Wachstum in Euro von 4,5 Prozent. Stark zeigten sich die Märkte Russland, Tschechische Republik, Slowakei, Polen, Niederlande, Belgien, Großbritannien sowie die Schweiz.

Die Region Asien-Pazifik erwies sich in lokalen Währungen zum Teil stark und erhöhte die Umsätze um 4,4 Prozent. In Euro lag das Wachstum bei 0,4 Prozent, wodurch der Umsatz auf 1.241 Millionen Euro anstieg. Wachstumstreiber waren China, die Philippinen und Vietnam.

Nordamerika erzielte in US-Dollar mit 5,4 Prozent eine gute Entwicklung im Umsatz, was in Euro einem Plus von 0,8 Prozent entspricht.

In Lateinamerika wurde die gute Entwicklung von +9,2 Prozent in den Märkten signifikant durch Abwertungen der lokalen Währungen insbesondere in Argentinien und Brasilien beeinträchtigt. In Euro musste daher ein Rückgang im Umsatz um 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet werden; es wurden 417 Millionen Euro erreicht.

Die Region Afrika und Naher Osten zeigte einen Umsatz von 217 Millionen Euro und blieb in lokalen Währungen mit +0,8 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres. Währungskursveränderungen reduzierten den Umsatz jedoch um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Investitionen und Ausgaben für Forschung und Entwicklung weiter auf hohem Niveau
2018 investierte der Konzern erneut über eine Milliarde Euro. Nach 1.285 Millionen Euro im Jahr 2017 flossen 2018 1.240 Millionen Euro vor allem in die Erweiterung von Produktionskapazitäten sowie in die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren. Zusätzlich sicherten gezielte Akquisitionen Zugang zu Technologien und Märkten in strategisch wichtigen Geschäftsfeldern.

Die Sparte Hospital Care erweiterte ihre globalen Kapazitäten für großvolumige Infusionslösungen in Spanien, Indonesien, Rumänien und Argentinien sowie in den USA, hier unter anderem am neuen Standort Daytona Beach, Florida. In Kenia wurde ein Hersteller von Infusionslösungen erworben.

In Penang, Malaysia, wurden 2018 mehrere neue Fertigungen offiziell eröffnet. Schwerpunkte bilden die Produktionen für Einmalartikel und Lösungen für die Infusionstherapie sowie für chirurgische Instrumente. Am Standort Penang wurden in den letzten neun Jahren rund 700 Millionen Euro investiert. Dieser ist mit rund 7.700 Beschäftigten einer der größten Standorte des B. Braun-Konzerns.

Die Sparte Aesculap setzte die Automatisierung der Fertigung im Bereich Closure Technologies fort und stärkte den Ansatz eines ganzheitlichen Therapieansatzes in der Herz-Thorax-Chirurgie über gezielte Akquisitionen.

Auch die Sparte OPM investierte in Penang in die Fertigung von Penkanülen. In Frankreich wurde mit der Realisierung eines Masterplans für den Ausbau von Produktionskapazitäten sowie der Erneuerung der Sterilisation begonnen und in den USA die Entwicklung einer ambulatorischen Pumpe fortgeführt.

Die Sparte B. Braun Avitum eröffnete im Berichtsjahr in Wilsdruff bei Dresden Europas modernste Fabrik für Dialysefilter. Mit Investitionen von rund 100 Millionen Euro wurden hier 140 Arbeitsplätze geschaffen. Im Providergeschäft, dem Betrieb von Dialysezentren, konnten weitere Marktanteile gewonnen werden. Hier lagen die Schwerpunkte im Ausbau bestehender Dialysezentren, dem Bau neuer Zentren sowie der Übernahme von Zentren in verschiedenen Ländern.

Fast 64.000 Mitarbeiter weltweit
Zum 31. Dezember 2018 beschäftigte der B. Braun-Konzern 63.751 Mitarbeiter. Das sind 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr (61.583 Beschäftigte).

In Deutschland erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten um 2,9 Prozent auf 15.860 (Vorjahr: 15.415). Neben einem weiteren Aufbau von Produktionskapazitäten und der Inbetriebnahme des B. Braun Avitum-Standorts Wilsdruff für die Dialysefilter-Produktion wirkte sich hier die Akquisition und Gründung von Dialysezentren und Vertriebsgesellschaften aus.

Die Qualifizierung über vielfältige Angebote der Berufsausbildung hat für B. Braun auch im Hinblick auf den demografischen Wandel einen hohen Stellenwert. In Deutschland sind zurzeit 801 junge Menschen in Ausbildung. 229 Auszubildende beendeten 2018 erfolgreich ihre Ausbildung und erhielten ein Übernahmeangebot. 94 Auszubildende absolvierten zusätzlich zur dualen Ausbildung ein Studium an einer Berufsakademie oder Hochschule. An den Standorten in Brasilien, Malaysia, Vietnam und der Schweiz absolvieren derzeit 233 junge Menschen eine Ausbildung, 119 schlossen diese in 2018 ab.

Ausblick
„Für das Geschäftsjahr 2019 erwarten wir, dass der Konzern auf der Umsatz- und Ergebnisseite wachsen wird“, machte Anna Maria Braun in ihrem Statement deutlich. Das Umsatzwachstum werde sich bei konstanten Wechselkursen zwischen fünf und sieben Prozent bewegen. „Es ist unser klares Ziel, die Entwicklung auf der Ergebnisseite voranzutreiben und mit dem Engagement aller Mitarbeiter gemeinsam zu wachsen“, so Braun. Durch Innovationsgeist, den Ausbau und die Entwicklung neuer Märkten sowie die kontinuierliche Digitalisierung des Portfolios und interner Prozesse, werde es auch zukünftig gelingen, die lang­fristige Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns zu sichern.

Informationen zu B. Braun finden Sie unter www.bbraun.de
Den aktuellen Geschäftsbericht finden Sie unter www.bbraun.de/gb2018

Über die B. Braun-Gruppe

64.000 B. Braun-Mitarbeiter in 64 Ländern teilen täglich ihr Wissen mit Kollegen und Kunden. Die so entstehenden Innovationen helfen, Arbeitsabläufe in Kliniken und Praxen zu verbessern und die Sicherheit von Patienten, Ärzten und Pflegepersonal zu erhöhen. 2018 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 6,9 Mrd. Euro.

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